19.09.2020 13:35 Uhr

Bremens Bode schlägt "Soft Salary Cap" vor

Marco Bode ist für strukturelle Reformen im Profifußball
Marco Bode ist für strukturelle Reformen im Profifußball

Aufsichtsratsvorsitzender Marco Bode von Bundesligist Werder Bremen will strukturelle Reformen im Profifußball anstoßen.

"Wenn wir über integren Wettbewerb reden", sagte der Europameister von 1996 im Interview mit der "FAZ", "brauchen wir ein Financial Fair Play auf nationaler und internationaler Ebene, das seinen Namen auch verdient." 

Die am Mittwoch ins Leben gerufene "Taskforce Zukunft Profifußball" von der Deutschen Fußball Liga (DFL) hält Bode für eine "gute Idee". Durch die Zusammensetzung der Taskforce, "mit vielen externen Persönlichkeiten aus der Gesellschaft ohne eigene Interessen", erhofft sich der 51-Jährige, "dass dort unabhängige Ideen entstehen". Beispielsweise könne der Fußball ein Prozent der Fernsehgelder für wohltätige Zwecke spenden: "Das täte niemandem weh."

Bode wünscht sich außerdem bei der Lizenzierung durch die DFL auch eine Prüfung der "Eigenkapitalquote" von Profiklubs. Zwar wolle er Vereine wie RB Leipzig oder die TSG Hoffenheim für ihre Finanzierungsmodelle nicht kritisieren, "aber vielleicht könnte man solche Klubs belohnen, die externe Hilfe nicht in Anspruch nehmen". 

Auch eine Gehaltsobergrenze hält Bode für einen "spannenden Gedanken". Er schlägt einen "Soft Salary Cap, inklusive einer Art Steuer, wenn das Cap überschritten wird", vor. Auf dem Weg zu neuen Regelungen rechnet Bode aber mit Widerstand: "Es gibt viele im Fußball, die gar nichts verändern wollen."