Angst vor Tasmania-Rekord? Das sagt Schalke-Coach Gross

Der FC Schalke 04 will mit einer offensiven Auf- und Einstellung den unrühmlichen Tasmania-Rekord doch noch abwenden.
"Den Mutigen gehört die Welt - das will ich auch in meiner täglichen Arbeit vermitteln", sagte der neue Trainer Christian Gross vor seinem Heimdebüt am Samstag (15:30 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim: "Wir müssen vors Tor kommen, wir müssen in die gefährlichen Zonen kommen."
Bei einer Niederlage oder einem Unentschieden würden die Königsblauen den Negativ-Rekord von Tasmania Berlin (1965/66) von 31 sieglosen Spielen in Folge einstellen. Das will Gross mit aller Macht verhindern: "Wir wollen nicht weiter auf der Niederlagen-Seite stehen!"
Hoffnung auf eine Trendwende macht Rückkehrer Sead Kolasinac, der Gross in den ersten Trainingseinheiten voll überzeugte. "Er ist eine Persönlichkeit", sagte der Schweizer, "vom Kaliber eines Kolasinac können wir noch mehr gebrauchen."
Führungsqualitäten besitzen auch Abwehrchef Salif Sane und Kapitän Omar Mascarell, doch die beiden Profis sind laut Gross für das Hoffenheim-Spiel fraglich. Wieder im Kader steht dagegen Benito Raman.
Außerdem stellte Gross klar, dass Ralf Fährmann die Nummer eins im Tor bleibt.
Die PK des FC Schalke 04 zum Nachlesen:
+++ Gross über hohen Druck +++
"Wir versuchen uns auf unsere Arbeit zu konzentrieren. Ziel ist es, die Spiele zu gewinnen. Und darauf liegt unser Fokus. Für mich ist es eine Riesen-Herausforderung. Menschen wachsen am Widerstand und es kann nicht nur immer negativ sein."
+++ Gross über "Experiment" Hopp +++
"Er ist ein Junge, der unheimlichen Ehrgeiz hat und nur Schalke im Kopf hat. Ein vorbildlicher Profi, obwohl er noch jung ist. Er scheut sich nicht, ein Riesenpensum zu absolvieren. Es fehlt ihm noch vieles, was ihm zum Stoßstürmer macht. Aber wir arbeiten dran. Allzu viele Alternativen haben wir nicht. Raman könnte vorne rein, aber das werden wir sehen."
+++ Gross über Gegner Hoffenheim +++
"Über Schwächen des Gegners spreche ich nicht. Es ist feststellbar, dass sie sich auswärts wohler fühlen als zu Hause. Es ist eine sehr spannende Ausgangslage und wir wollen dieses Spiel unter allen Umständen gewinnen."
+++ Gross über Torwartposition +++
"Ralf bleibt die Nummer 1 und ich bin grundsätzlich kein Freund von einem ständigen Konkurrenzkampf. Frederik hat die Möglichkeit, im Pokalspiel in Wolfsburg zu zeigen, was für einen Wert er für Schalke 04 hat. Ich denke, die Entscheidung war die richtige und ich werde daran nichts ändern."
+++ Gross über Skrzybski und Raman +++
"Benito ist dabei. Steven fällt im Moment noch wegen einer Knieverletzung aus."
+++ Gross über mutige Entscheidungen +++
"Ich zeige auf, dass wir das Spiel nach vorne lenken müssen und nicht zu vorsichtig sind. Es gibt Zonen, wo man mehr Risiko auf sich nehmen kann. Das habe ich den Spielern aufgezeigt. Den Mutigen gehört die Welt, das will ich in meiner täglichen Arbeit transportieren. Eine mutige Entscheidung ist es, die Spieler aufzufordern, in die gefährlichen Zonen zu kommen. Ein Spieler will Fußball spielen und das Spiel gewinnen. In unserer Situation denken wir vielleicht zu fest auf Ballsicherung, aber wir müssen auch vor das gegnerische Tor kommen."
+++ Gross über Dreier- oder Fünferkette +++
"Mit der Viererkette kommen wir besser vors Tor und in die gefährlichen Zonen. Ebenso sollte man bereit sein, alles zu tun, um kein Gegentor zu bekommen. Die Viererabwehrkette ist für uns aktuell die beste Option."
+++ Gross über Fortschritte +++
"Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir Punkte brauchen. Wie erreichen wird das? Indem wir möglichst keine defensiven Fehler machen. Wir kommen auf zu wenige Chancen und müssen an unserer Effizienz arbeiten."
+++ Gross über vermeintlich zu großes Trainerteam +++
"Das denke ich nicht. Wir tauschen uns natürlich ständig aus und teilen die Aufgabengebiete auf. Im Anschluss geben wir uns offen und ehrlich Feedback. Wir wollen auch als Trainerteam weiterkommen."
+++ Gross über den Uralt-Rekord von Tasmania Berlin +++
"Das wissen alle, das weiß auch ich, obwohl ich erst seit kurzer Zeit da bin. Wir wollen das natürlich abwenden, dass wir den Minusrekord einstellen. Grundsätzlich will ich mich nicht mit negativen Sachen beschäftigen, so etwas hat im Moment keinen Platz. Wir haben keine Zeit, weil wir uns auf uns fokussieren und an die Zukunft denken müssen. Da können wir nicht ständig zurückschauen."
+++ Gross über die Schwerpunkte seiner Arbeit +++
"Wir können die Situation nicht verheimlichen, in der wir stecken. Alle wissen um die Notwendigkeit von Punkten. Ich weiß das und ich wusste das. Ich bin in die Einheiten eingestiegen, um den Spielern zu zeigen, dass ich gerne Fußballer war und auch gerne Trainer bin. Diese Freude am Beruf wollte ich ihnen zeigen und ich hoffe, dass wir Schritt für Schritt weiterkommen. Und dazu braucht es auch ein Erfolgserlebnis. Zuversicht und mutige Entscheidungen - das war mein Ansatz."
+++ Gross über die Mission Klassenerhalt +++
"Der Glaube ist da, vor allem bei mir. Ich versuche tagtäglich und vor allem mit mutigen Entscheidungen auf dem Trainingsplatz und in Gesprächen mit den Spielern darauf einzuwirken, dass wir mit Zuversicht in die nächsten Spiele gehen müssen."
+++ Gross über Transfer-Gedankenspiele +++
"Die Situation ist nicht einfach, weswegen ich zurzeit nicht mitteilen kann, was ein bisschen Konkreter sein könnte. Ich weiß, die Zeit drängt. Jochen Schneider arbeitet Tag und Nacht und versucht wirklich alles. Entscheidend ist, ob wir das auch finanziell hinkriegen."
+++ Gross über Kolasinacs erste Tage +++
"Er bringt vor allem seine Persönlichkeit ein. Er spricht viel mit jedem. Er hat natürlich einen großen Erfahrungsschatz und will das auch zum Tragen bringen. Er ist es gewohnt, mit Drucksituationen umzugehen - und da kann er große Hilfestellung leisten. Wenn ein Spieler vor ihm einen Durchhänger hat, dann ist er da und baut ihn wieder auf - und das im positiven Sinne. Wir brauchen aber noch mehr Persönlichkeit. Jeder entwickelt sich von Woche zu Woche, und das in die richtige Richtung."
+++ Gross über Tönnies' mögliche Finanzspritze +++
"Geld für Verstärkungen tut allgemein immer gut. Auf der anderen Seite wissen wir Bescheid über die angespannte finanzielle Lage. Alles andere hat uns nicht weiter beschäftigt. Auch wenn sich Herr Tönnies bereiterklärt, dem Verein zu helfen - und das auch noch so gerne -, war dies bei der Mannschaft in dieser Woche kein Thema."
+++ Gross über Kolasinacs Einsatzgebiet +++
"Die letzten Spiele hat er immer auf der Außenbahn gespielt und wird dort auch spielen. Respektive auf der Abwehr-Position, auf der er es gewohnt ist, zu spielen. Ich habe aber auch schon mit dem Gedanken gespielt, ihn im defensiven Mittelfeld einzusetzen, aber das wird die Zukunft zeigen. Er hat einen sehr, sehr guten Eindruck hinterlassen und ist sehr gut aufgenommen worden. Er ist einfach eine Persönlichkeit - und genau von dem brauchen wir sehr viel."
+++ Gross über Personalsituation +++
"Nassim Boujellab steht für das Spiel gegen Hoffenheim nicht zur Verfügung, er wird am Wochenende das Aufbautraining nach seiner Zahn-Infektion aufnehmen. Fraglich sind Salif Sané und Omar Mascarell."
+++ Was sagt Gross zur Tönnies-Posse? +++
Mit den Millionen von Clemens Tönnies hätte der FC Schalke seinen Kader weiter aufrüsten können. Ohne das Geld des Ex-Bosses sind Christian Gross und Co. auf dem Transfermarkt die Hände gebunden. Wie sieht der Notfallplan aus? Glaubt Gross an das aktuelle Aufgebot oder fordert der Schweizer noch Neuzugänge?
+++ Matondo nicht mehr Teil des FC Schalke +++
Mit Rabbi Matondo hat sich der FC Schalke am Donnerstag von einem der Profis getrennt, der die Erwartungen nie erfüllen konnte. Was die Verantwortlichen zum Transfer sagen, erfahrt ihr hier -> Schalke bestätigt Matondo-Abschied
+++ Sorgen vor dem Einbruch +++
Das erste Spiel von Neu-Trainer Christian Gross gegen die Hertha aus Berlin begann durchaus vielversprechend. Spätestens nach dem zweiten Gegentor brach die Schalker Mannschaft aber einmal mehr zusammen und ließ sich vorführen. Wie hat der Trainer seine Profis aufgebaut? Was gibt er ihnen für die Partie gegen die Hoffenheimer mit auf den Weg?
+++ Schalkes Angst vor dem Rekord +++
359 Tage nach dem letzten Sieg in der Bundesliga richtet sich der Fokus der Liga am Samstag auf den FC Schalke. Gewinnen die Knappen auch gegen die TSG Hoffenheim nicht, wäre der Rekord von Tasmania Berlin von 31 Ligaspielen in Folge ohne Sieg eingestellt.