13.01.2021 20:51 Uhr

Hamann deckt Bayerns größtes Problem auf

Dietmar Hamann hat sich zu Themen rund um den FC Bayern geäußert
Dietmar Hamann hat sich zu Themen rund um den FC Bayern geäußert

Bevor er sich im englischen Fußball einen Namen machte, bestritt Dietmar Hamann über 140 Pflichtspiele für die Profis des FC Bayern München. Nun hat sich der 47-Jährige zu einigen Themen rund um seinen Ex-Klub geäußert.

Dass der seit Jahren so souveräne deutsche Rekordmeister zuletzt auffallend viele Gegentore kassierte, begründet Hamann im Gespräch mit der "Abendzeitung" mit fehlender "geistiger Frische" und müden Köpfen, die sich beim FC Bayern nach dem Triple-Gewinn in der Vorsaison breit gemacht hätten, dass die Münchner gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Bundesliga-Spieltag allerdings eine 2:0-Führung verspielten, sei "besorgniserregend".

"Gegen Gladbach haben die Bayern in der ersten Halbzeit zwei Tore geschenkt bekommen und 2:0 geführt. Dass sie dann trotzdem nicht in der Lage waren, den Vorsprung über die Zeit zu bringen, ist alarmierend", konkretisiert Hamann.

Vor allem ein Umstand ist dem deutschen Ex-Nationalspieler ein Dorn im Auge: "Das größte Problem bei Bayern ist, dass Flick die Spieler, die kurz vor Ende der Transferperiode geholt wurden, für nicht gut genug hält", so Hamann. Und weiter: "Marc Roca, Bouna Sarr, Eric Maxim Choupo-Moting, Douglas Costa und der verletzte Tanguy Nianzou spielen ja überhaupt keine Rolle. Da scheinen große Zweifel zu bestehen." 

Gleichwertigen Ersatz für Spieler des Kalibers David Alaba oder Joshua Kimmich zu finden, sei zwar selbstredend schwierig, aber die getätigten Transfers hätten "insgesamt nicht funktioniert". Ohne funktionierende Backups werde es zudem problematisch, "diese anstrengende Saison erfolgreich durchzustehen".

Aussagen, die Coach Hansi Flick nicht gefallen dürften. Unlängst erklärte der Bayern-Trainer die Kritik an den Neuen stimme ihn "richtig sauer".

Die Namen einiger Akteure, die dem FC Bayern seiner Meinung nach weiterhelfen könnten, hat Hamann auch parat. Innenverteidiger Dayot Upamecano von RB Leipzig "wäre eine absolute Verstärkung" und auch um Gladbachs Mittelfeldstratege Florian Neuhaus müsse man sich bemühen.

Dass die Bayern das Triple 2020/21 verteidigen, schließt Hamann nicht aus, "momentan ist dieses Szenario aber unwahrscheinlich. Der Kader ist in der Breite nicht stark genug besetzt".