28.03.2021 11:16 Uhr

BVB droht Mega-Minus - weitere Kredite nötig

Große finanzielle Verluste durch Corona auch beim BVB
Große finanzielle Verluste durch Corona auch beim BVB

Borussia Dortmund drohen aufgrund der Corona-Krise schmerzhafte finanzielle Verluste. Zudem wird der BVB wohl weitere Kredite aufnehmen müssen.

Seit einem Jahr nahezu keine Fans im Stadion und kein Ende der Geisterspiele absehbar: Wie alle anderen Klubs im Profi-Fußball treffen auch den BVB die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie hart.

"Wir haben im vergangenen Jahr 43,5 Millionen Euro Verlust ausgewiesen. Das Ergebnis in diesem Jahr wird noch einmal deutlich schlechter ausfallen, weil nicht nur vier Monate von den Auswirkungen von Covid-19 betroffen sind, sondern vermutlich das ganze Jahr", beschrieb der Dortmunder Finanzgeschäftsführer Thomas Treß die Situation im Gespräch mit den "Ruhr Nachrichten".

Im Herbst hatten die BVB-Verantwortlichen die drohenden Verluste auf 70 bis 75 Millionen Euro geschätzt - laut Treß womöglich eine zu optimistische Sichtweise. "Eine belastbare Prognose kann ich nach wie vor nicht abgeben", sagte der 55-Jährige.

BVB braucht wohl noch mehr Kredite

Da trotz der ausbleibenden Einnahmen insbesondere aus dem Ticketverkauf die hohen Kosten weiter laufen, musste sich auch der BVB frisches Geld besorgen.

"Es fällt mir emotional insoweit schwer, dass unsere Maxime immer lautete: größtmöglicher sportlicher Erfolg ohne neue Schulden. Wir haben vor 15 Jahren begonnen, den Schuldenberg stückweise abzutragen und dann viele Jahre ohne Verbindlichkeiten bestritten – bis zum vergangenen März. Diese Pandemie ist ein Schock für alle, natürlich auch für unsere Branche", so Treß, der dennoch auf die wirtschaftliche "Stabilität" der Borussia verwies.

Der Klub habe sich "für zwei Jahre Kreditlinien bis zu 120 Millionen Euro besorgt, davon haben wir bis zum 31. Dezember 28 Millionen Euro in Anspruch genommen", schilderte der BVB-Finanzchef. Treß kündigte an: "Diese Summe wird weiter steigen, solange sich die Verlust-Situation fortsetzt."

BVB: Schulden machen "keine Dauerveranstaltung"

Vor diesem Hintergrund wäre es "unredlich", ergänzte der Funktionär, eine Kapitalerhöhung zur kurzfristigen Erhöhung der Liquidität auszuschließen.

"Wir werden im Sommer oder Herbst die Lage bewerten: Wie hat sich die Pandemie entwickelt? Wie ist der Transfermarkt gelaufen? Wie ist die sportliche Situation?", sagte Treß.

Klar sei jedoch, dass der BVB "nur so kurz wie möglich mit Schulden in der Bilanz arbeiten" wolle. "Das soll keine Dauerveranstaltung werden", betonte Treß.