19.05.2021 11:16 Uhr

Versicherungen im Profifußball - Eine finanzielle Viererkette

Der professionelle Fußball ist ein milliardenschweres Geschäft, das auf einem in sich verzweigten Wirtschaftssystem aufgebaut ist. Entsprechend groß ist die Fallhöhe, falls unerwartete Ereignisse die Finanzplanungen von Verbänden, Vereinen und Spielern gefährden. Ohne ausreichende Absicherungen ist der Spielbetrieb deshalb gar nicht möglich – und Versicherungen deshalb eine notwendige Voraussetzung für die Teilnahme am Ligageschehen sowie dessen Fortbestehen!

Der Marktwert des französischen Superstars Kylian Mbappé liegt derzeit bei rund 160 Millionen Euro. Fast 15 Klubs sind laut dem amerikanischen Magazin Forbes über eine Milliarde US-Dollar wert. Der Weltfußballverband FIFA nahm mit der Weltmeisterschaft 2018 in Russland eine Rekordsumme von 4,6 Milliarden Euro ein.

Fußball ist ein vergleichsweise leicht zu verstehendes Spiel, derartige Zahlen sprengen dagegen jede Vorstellungskraft. Die Sportart, die global die Massen begeistert, hat sich ihren Thron längst vergolden lassen und arbeitet jährlich daran, weitere Edelsteine hinzuzufügen. Fußball ist mittlerweile mehr als reines Spiel, es ist neben beliebtem Kulturphänomen eine im Netzwerk der Globalisierung operierende Geldmaschine.

Viele Klubs sind internationale Wirtschaftsunternehmen, es herrschen Professionalität, Unternehmergeist und Profitdenken. Vor diesem Hintergrund kann die Branche vieles, finanziell vermeintlich sogar nach den Sternen greifen. Aber mit dem Erfolg ist auch die Angst des Verlustes verbunden. Die Protagonisten des Spiels, das auf dem Rasen nervenaufreibende Spannung und unberechenbare Resultate zelebriert, setzen abseits des Platzes eher auf rigorose Minimierung des Risikos. Dafür ist das Geschäft zu ertragreich, zu wichtig, zu eng miteinander verbunden, als dass man es dem Zufall überlassen würde. Und dementsprechend versuchen Klubs und Spieler sich so lückenlos wie möglich abzusichern.

DFL verlangt von den Klubs ausreichende Versicherung

Das gleiche gilt für Verbände und Ligen, die es ihren Mitgliedern nicht nur vorleben, sondern in Einzelfällen sogar auferlegen. Die Deutsche Fußball Liga e.V. (DFL) vermerkt in ihrer Lizenzierungsordnung unter Paragraph Fünf Punkt Neun, dass für die Erfüllung der personellen und administrativen Kriterien jeder Bewerber "einen schriftlichen Nachweis über eine ausreichende Haftpflichtversicherung zur Deckung von Ansprüchen im Zusammenhang mit der Vorbereitung und der Durchführung des Spielbetriebs vorlegt".

Der Liga liegt damit nicht nur die Solvenz ihrer Klubs am Herzen, sie möchte auch einen reibungslosen Ablauf des sportlichen Geschehens gewährleisten und gleichzeitig die Integrität des nationalen Fußballs pflegen. Wie schnell ein gesamter Liga-Apparat vor ungeahnten Herausforderungen stehen kann, zeigte die Bundesliga-Saison 2020/2021, in der Deutschlands höchste Klasse wie der gesamte Erdball von der Covid-19-Pandemie in seinen Grundfesten erschüttert wurde. Mit den ersten Spielabsagen stellte sich schnell die Frage nach einer Ausfallversicherung, einer der wichtigsten Versicherungen für die Teams dieser Welt.

Die Ausfallversicherung fängt Spielabsagen auf

Auch wenn viele Klubs, Verbände und Ligen generell in dieser Hinsicht abgesichert sind, gegen die Covid-19-Pandemie half es zumindest der Bundesliga wenig. In Deutschland gibt es nicht die Möglichkeit der Pandemieversicherung, zumindest nicht für eine gesamte Sportliga. "Von einigen Klubs weiß ich, dass sie versucht haben, sich gegen Pandemien zu versichern", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert mit Beginn der Corona-Sondersituation. "Unser Versicherungsschutz deckt eine Pandemie nicht ab. Ich kenne keine Profiliga, in der das der Fall wäre." 

Der Grund hierfür liegt darin, dass es sich bei Epidemien sowie Pandemien um ein Kumulereignis handelt, was die gesamte Gemeinschaft der Klubs und nicht nur einzelne betrifft. In anderen Sportarten stellte sich die Situation teilweise anders dar, zum Beispiel beim Tennis. Dort bekam der All England Club nach der Absage von Wimbledon 2020 rund 130 Millionen Euro erstattet, nachdem sie 2003 im Anschluss an den Ausbruch von SARS eine Pandemieversicherung abgeschlossen hatten. Hier handelte es sich um ein einziges Ereignis, dass ein Veranstalter explizit versichert hatte.

Veranstaltungsausfallversicherung greift mehrmals für die DFB-Elf

Gleiches traf auf die deutsche Nationalmannschaft zu, die im März 2020 ihre Länderspiele in Spanien und gegen Italien aufgrund des Covid-19-Geschehens absagen musste. Sie bekamen aufgrund einer sogenannten Veranstaltungsausfallversicherung Teile des durch die Absage entstandenen Schadens erstattet. "Diese Versicherung setzt eine Spielabsage von dritter Seite voraus", teilte der damalige DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge damals bei "Sport1" mit. „Sie hat zudem eine vertragliche Höchstsumme, ist also gedeckelt und wird daher nicht alle Ausfälle des DFB abdecken."

Schon fünf Jahre zuvor konnte sich der Deutsche Fußballbund auf diese Versicherung berufen, als ein Testspiel gegen die Niederlande in Hannover aufgrund einer Terrorwarnung abgesagt wurde. Derartige Versicherungen für den Ausfall einzelner Events sind auch unter den Klubs der Bundesliga üblich und sichern sie unter anderem auch gegen das Nichtstattfinden einer Veranstaltung aufgrund von extremem Wetter oder einem Brand ab. Während es sich hier in erster Linie um externe Gründe beim Versicherungsfall handelt, schützt eine weitere Police vor allem gegen interne Schwierigkeiten ab.

Perfekte Außendarstellung dank der Imageschadenversicherung

Die Imageschadenversicherung schützt Klubs, Verbände und Werbepartner davor, durch das Verhalten einzelner Personen in ein schlechtes Licht gerückt zu werden und dadurch finanzielle Einbußen zu erleiden. Egal ob es das Fahren ohne Führerschein, Ärger mit den Behörden oder auch eine einfache verbale Entgleisung ist, das Verhalten eines Spielers oder Vereinsoffiziellen kann schnell dazu führen, dass eine detailliert geplante Werbekampagne ihren Wert verliert.

Für einen Versicherten kann dadurch ein enormer finanzieller und prestigeträchtiger Schaden entstehen, gegen welchen sie sich gerne absichern. Die sogenannten "Death & Disgrace"-Policen sollen Beleidigung sowie Schock der Öffentlichkeit vorgreifen und das Kollektiv vor der Schädigung eines Einzelnen schützen.

Die Sportstättenversicherung schützt das Stadion

Mit in der Regel wesentlich handfesteren Schäden befasst sich die Sportstättenversicherung, welche primär die großen Fußball-Tempel dieser Welt absichert und im Grunde ähnlich einer Wohngebäudeversicherung ist. Gerade in Deutschland besitzt diese Police einen hohen Stellenwert, gehören doch viele der nationalen Stadien seit der Weltmeisterschaft 2006 zu den mit modernsten Veranstaltungsorten ganz Europas.

Dieses hohe Gut will gegen eine ganze Reihe von potenziellen Schäden geschützt werden, seien es Beschädigungen durch einen Sturm, eine leckende Wasserleitung oder auch der Ausfall der Stadiontechnik. Die in der Regel als All-Risk-Versicherungen ausgehandelten Verträge widmen sich noch allerlei weiteren Risiken, wie zum Beispiel der Möglichkeit eines Terroranschlags oder auch den Auswirkungen von Fan-Ausschreitungen.

Letztere ziehen nicht selten die Bausubstanz des Stadions in Mitleidenschaft, wogegen Vereine entweder als Besitzer des Stadions oder als Veranstalter abgesichert sein können.

Sicherer Stadionbau dank technischer Versicherung

Bereits vor der Fertigstellung eines Stadions gibt es reihenweise Prozesse, die ihren Weg auf die Schreibtische der Assekuranz finden. Die sogenannte technische Versicherung gehört in der Baubranche zum Alltag und ist für den Fußball vor allem beim Stadionbau beziehungsweise dem Um- wie Ausbau interessant. Auch tägliche Prozesse wie der reibungslose technische Ablauf am Spieltag oder das Funktionieren aller Maschinen im Stadion werden durch sie abgedeckt.

Besonders prekär kann die Lage werden, wenn es bei einem hochpreisigen Bauvorhaben zu Verzögerungen oder Unzulänglichkeiten kommt. Während sich dieser Umstand schon für Privatleute beim Eigenheimbau zwischen nervigem Ärgernis und handfestem finanziellen Problem bewegt, operieren viele Fußballklubs in dieser Hinsicht in ganz anderen Größenordnungen.

Termine wie der alljährliche Spielplan, Zusagen für Veranstaltungen sowie der Druck das Gebäude massentauglich zu machen sind Faktoren, welche schnell zu prekären Situationen führen können, gegen die Klubs rechtlich wie finanziell gewappnet sein wollen.

Veranstalter-Haftpflichtversicherung kann bei Katastrophen greifen

Natürlich schützen Fußball-Klubs nicht nur den Wert von Steinen, Stahlträgern und Flutlichtanlagen, primär geht es dabei um die Sicherheit von Menschen. Kommt es bei Veranstaltungen oder Spielen dennoch zu einem tragischen Ereignis, stellt sich nicht nur in der Öffentlichkeit schnell die Schuldfrage. Sobald eine dritte Partei, in diesem Fall meistens die Zuschauer, Schaden nimmt, können enorme finanzielle Ansprüche gegen Vereine geltend gemacht und sogar kriminelle Ermittlungen angestellt werden.

Katastrophen wie die Hillsborough-Tragödie, die Paniken von Lima und Accra oder das Drama im Brüsseler Heysel-Stadion sind lange Schatten in der Fußballgeschichte, welche bis heute daran erinnern, dass es bei Massenveranstaltungen zu fürchterlichen Unglücken kommen kann. Die Vereine haben als Veranstalter hierbei eine Sorgfaltspflicht zu tragen, die auch im Kleinen verletzt werden und Ansprüche von Dritten nach sich ziehen kann.

Derartige Fälle treten nicht nur bei Spielen selbst auf, auch bei einem vom Verein organisierten Public Viewing hat dieser nach deutschem Recht für die Sicherheit der Gäste gerade zu stehen. Einfacher macht es die letztendliche Klärung einer Schuldfrage jedoch nicht, da es in der Regel unterschiedlichste Perspektiven und eine schwierige Beweislage gibt.

Marktwertversicherung – Teure Stars und die Bilanz

In anderen Bereichen des internationalen Fußballs geht es dagegen eher um nackte Zahlen. Die Spieler selbst machen einen großen Teil in der Gesamtrechnung Profisport aus – in den Augen vieler den wichtigsten. Dementsprechend tragen sie längst einen enormen Marktwert, der sich bei einigen Auserwählten wie zum Beispiel den Jungstars Erling Haaland und Jadon Sancho von Borussia Dortmund im dreistelligen Millionenbereich bewegen kann. Dementsprechend hoch ist auch ihre Bedeutung im Versicherungsgeschäft.

"Eine große Rolle im Profisport, insbesondere in der Fußballbundesliga, spielen die sogenannten Marktwertversicherungen, mit denen Vereine einen Bilanzschutz betreiben oder einen Transferwert absichern", skizziert Dieter Prestin, selbst ehemaliger Bundesliga-Profi mit über 400 Spielen für den 1. FC Köln und mittlerweile seit vielen Jahren erfolgreicher Spezialvermarkter mit eigener Agentur für Sportversicherungen. "Sie sichern also den finanziellen Wertverlust ihrer Spieler ab, sei es wegen Sportinvalidität oder Tod."

Die Profis, die für derartige Vertragsabschlüsse von medizinischem Fachpersonal auf sprichwörtlich Herz und Nieren getestet werden, gelten in diesem Fall finanzsprachlich als "immaterielles Wirtschaftsgut" und Anlagevermögen. Bei den heutigen Marktwerten nehmen gerade die teuersten Profis in vielen Bilanzen prominente Rollen ein und sind daher auch die ersten, über die sich Vereine in Bezug auf eine Versicherung Gedanken machen.

Prize-Idemnity-Versicherung greift bei sportlichem Misserfolg

Selbst wenn die besten Spieler des Kaders durch dementsprechende Versicherungen in der Bilanz gefestigt sind, so garantiert auch das natürlich keinen sportlichen Erfolg. Jeder kennt den alten Ausspruch "Geld schießt noch keine Tore". Dabei ist es unbestritten das enorme finanzielle Mittel zumindest zuträglich zum sportlichen Erfolg sind, heute in einer von großen Investoren geprägten Fußballwelt vielleicht mehr denn je. Dementsprechend wichtig sind die alljährlichen Einnahmequellen wie Sponsoren oder die internationalen Wettbewerbe, welche gleichzeitig in direktem Verhältnis zum sportlichen Erfolg stehen.

Wenn Ziele wie ein Klassenerhalt oder die Qualifikation für die Champions League verpasst werden, bedeutet dies direkte finanzielle Einbußen, welche mittlerweile auch durch Versicherungen abgefedert werden können. So schloss Borussia Dortmund zum Beispiel 2012 auf dem Höhepunkt der Amtszeit von Star-Trainer Jürgen Klopp eine Prize-Idemnity-Versicherung ab, die beim Verpassen der Champions League greifen sollte.

Schon 2015 spielte Schwarzgelb in Klopps letzter Saison eine schwache Serie und qualifizierte sich gerade so für die Europa League. Zumindest finanziell konnte dieser "Misserfolg" dank der vorausschauenden Versicherung teilweise aufgefangen werden. "Es war ein Riesencoup des BVB, so etwas zum damaligen Zeitpunkt zu machen, auch wenn es sicherlich recht kostspielig war", lobte der Ex-Profi und Finanzexperte Oliver Roth.

Prize-Bonus-Versicherung hält Prämienverluste in Grenzen

Auch ein Erfolgsfall kann für Fußballvereine oder –verbände aufgrund von enormen Prämienzahlungen teuer werden. 2006 zum Beispiel bezahlte der italienische Fußballverband den Spielern seiner Weltmeistermannschaft ungefähr eine Viertel Million Euro für den Titelgewinn, sie waren dagegen aber durch eine Versicherung geschützt und konnten somit die Kosten minimieren.

Ein kluger Schachzug, der durch die zu zahlenden Versicherungsprämien in Jahren ohne Titel natürlich insgesamt relativiert wird. Im letzten Jahrzehnt erfuhren die Prämien wie viele Geldwerte im Fußball eine enorme Steigerung. So soll Kylian Mbappé bei Frankreichs Titelgewinn in Russland 2018 fast eine halbe Million Euro an Prämien eingestrichen haben, welche er nach dem Turnier in einer gefeierten Aktion für gemeinnützige Zwecke spendete.

Diese Art der Positiv-Versicherung ist auch in England möglich, während die Prize-Idemnity als Negativ-Versicherung in der Premier League aus Angst vor Spielmanipulation und Wettbewerbsverzerrung verboten ist.

Keine Verletzung von Werberechten dank Vermögensschadenhaftversicherung

Finanzieller Schaden kann für die Vereine aber nicht nur durch sportlichen Erfolg oder Misserfolg bedingt sein, auch ein Fauxpas im Sponsoring-Bereich wird schnell teuer und zum Streitfall. So warb der DFB 2018 zum Beispiel in einer Kampagne für seinen damaligen Hauptsponsor Mercedes unter anderem mit den beiden Bayern-Profis Jérôme Boateng und Joshua Kimmich. Kein Problem?

Eben doch, denn mit Audi hält ein direkter Konkurrent von Mercedes 8,33 Prozent beim FC Bayern München und damit ist die Werbung nach DFL-Richtlinien unrechtmäßig. Dementsprechend erzürnt zeigte sich Bayern-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge: "Der DFB mutiert immer mehr zu einer Vermarktungsmaschine und das wird vom FC Bayern nicht akzeptiert." Mit einer Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung können sich Vereine, Spieler aber auch gerade Spielervermittler gegen Verletzungen von Personen-Werberechten sowie von Lizenz- und Vermarktungsrechten absichern.

Fast jeder Spieler leistet sich Sportinvaliditätsversicherung

Auch wenn Spieler sich heute vermehrt zu eigenen Marken entwickeln, ist es doch ihre körperliche Gesundheit, die für sie letztendlich das höchste Gut darstellt. Ist dieses nicht mehr gewährleistet, dann entfallen quasi von heute auf morgen jegliche Verdienstmöglichkeiten eines Spielers in seiner ursprünglichen Profession. Wenn er seinen angestammten Beruf aufgrund einer Verletzung nicht mehr ausüben kann, dann greifen zunächst staatliche Mechanismen.

"In Deutschland sind die Spieler ganz normale Arbeitnehmer, das heißt, der Arbeitgeber muss bei einer Verletzung oder Krankheit grundsätzlich nur sechs Wochen das Gehalt weiterzahlen", sagt Ulf Baranovsky, Geschäftsführer der Spielergewerkschaft Vereinigung der Vertragsfußballer (VDV), und merkt gleichzeitig die Unterschiede in Spanien oder England aufgrund von Tarifverträgen an. "In der Premier League zahlen die Klubs das volle Gehalt bis Vertragsende."

Nach sechs Wochen übernimmt in Deutschland die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, deren Beitrag aber gedeckelt ist und nicht an die eigentlichen Verdienste eines Fußballers heranreicht. Daher sind viele Profis zusätzlich privat krankenversichert. Auch oder gerade Sportinvalidität ist für sie ein großes Thema, da ein falscher Schritt oder eine Spielsituation ihre gesamte Karriere und damit ihre Lebensgrundlage gefährden kann. Die Prämien und Vertragsmodalitäten für Sportinvaliditätsversicherungen variieren stark mit unterschiedlichem Alter der Profis und werden generell jedes Jahr neu abgeschlossen.

Ein böses Foul wird schnell zum rechtlichen Streitfall

Teilweise ziehen böse Fouls schwere Verletzungen nach sich, was komplizierte versicherungstechnische Fragen aufwirft oder sogar zu Streitigkeiten vor Gericht führen kann. Ein bekanntes Beispiel hierfür  ist der Fall vom einstigen Manchester-United-Wunderkind Ben Collett. Dieser musste schon mit 18 Jahren nach einem schweren Foul in einem Reservespiel gegen Middlesborough seine Karriere beenden.

Das Gericht sicherte ihm anschließend 4,3 Millionen Pfund Schadensersatz zu, welche die ausbleibenden projizierten Karriereverdienste zum Teil aufwiegen sollten. Fußball ist im deutschen Recht als "Kampfspiel" eingeordnet und somit muss genau geprüft werden, inwiefern es sich in jeweiligen Spielsituationen um Fahrlässigkeit und Vorsatz handelt. Während viele andere Versicherungen spezifisch auf den Profisportbereich zugeschnitten sind, kommen hier für viele der sieben Millionen Amateurspieler auch bestimmte Absicherungen wie eine Rechtsschutzversicherung und die eigene Haftpflichtversicherung in Betracht.

Der Blick auf die Versicherungswelt im Fußballgeschäft verdeutlicht, wie vielschichtig sich dieser gewaltige Mikrokosmos in verschiedensten Formen darstellen kann. Ungewissheit gilt nicht nur in der Wirtschaftswelt als ein rotes Tuch, auch die Protagonisten der Fußballbranche versuchen sich so gut wie möglich gegen etliche Eventualitäten abzusichern. Und auch wenn jede Assekuranz weiß, dass irgendwann die Grenze der Versicherbarkeit erreicht ist, so gibt das Wissen um die vielen Versicherungsmöglichkeiten doch etlichen Menschen ein gutes Gefühl. 

Ähnlich dem Gefühl eines Trainers, der auf dem Rasen  über eine sattelfeste Viererkette verfügt…