27.11.2021 08:16 Uhr

Diese Spieler können die BVB-Anforderungen nicht erfüllen

Nico Schulz kann beim BVB nicht überzeugen
Nico Schulz kann beim BVB nicht überzeugen

Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund ist in der Champions League krachend gescheitert. Das frühe Gruppen-Aus offenbarte schonungslos, dass der Kader des BVB in der Breite nicht den internationalen Anforderungen genügt. So finden sich im Team von Trainer Marco Rose einige Spieler wieder, die aktuell bestenfalls Mitläufer sind.

Während Borussia Dortmund in der Bundesliga nur einen Punkt hinter dem FC Bayern rangiert, haben die Schwarz-Gelben in der Champions League keine Chance mehr auf das Weiterkommen. Durch die jüngste 1:3-Niederlage gegen Sporting ist das Dortmunder Ausscheiden bereits besiegelt.

Dabei startete der BVB mit zwei Siegen in die Königsklasse. Doch bei den darauf folgenden Pleiten gegen Ajax Amsterdam (0:4, 1:3) und in Lissabon (1:3) präsentierte sich der Bundesligist anfällig, ideenlos und unkonzentriert. Die schwachen Auftritte zeigten auch, dass sich im Kader des BVB eine Reihe von Spielern wiederfinden, die den hohen Ansprüchen in der Vergangenheit nicht gerecht werden konnten.

sport.de zeigt die Enttäuschungen in der Dortmunder Mannschaft.

  • Reinier (19, Leihe bis 2022)

Das Leihgeschäft zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid darf inzwischen getrost als reines Missverständnis bezeichnet werden. Nachdem der Brasilianer bereits unter Lucien Favre und Edin Terzic außen vor war, spielt der 19-Jährige auch unter Marco Rose keine große Rolle.

In der laufenden Saison absolvierte Reinier bislang gerade einmal 231 Pflichtspielminuten für den BVB. Die magere Ausbeute: Null Tore, null Vorlagen. Der Mittelfeldmann wirkt nicht richtig in das Dortmunder Spiel eingebunden.

Beim Auswärtsspiel gegen Sporting stand Reinier dann überraschend in der Startelf, konnte seine Bewährungschance jedoch nicht nutzen (sport.de-Note 4,5). In den kommenden Wochen dürfte der Olympiasieger wieder in den Hintergrund rücken. Selbst ein vorzeitiger Leihabbruch soll Medienberichten zufolge nicht ausgeschlossen sein.

"Er kann der Mannschaft mit seinem Spielstil helfen, das wäre auch in manchen Spielen dringend notwendig gewesen", sagte Reiniers Vater Mauro Brasilia Ende Oktober gegenüber "Spox" und "Goal". Beim BVB scheint man dies allerdings anders zu sehen.

  • Nico Schulz (28, Vertrag bis 2024)

Für 25,5 Millionen Euro wechselte der Linksverteidiger im Sommer 2019 von der TSG Hoffenheim zu Borussia Dortmund. Die hohe Ablösesumme konnte der ehemalige Nationalspieler seitdem nicht rechtfertigen.

Inzwischen ist Nico Schulz nur noch der Backup von Raphael Guerreiro. Selbst in dieser Rolle präsentiert sich der 28-Jährige wacklig, wie die jüngste Niederlage in Lissabon zeigte.

Vor dem 0:1 leistete sich Schulz einen bösen Patzer, als er einen hohen Ball falsch einschätzte und seinem Gegenspieler somit eine frei Bahn in Richtung Tor gewährte. Noch in der Pause wurde der Linksverteidiger von BVB-Trainer Rose ausgewechselt.

"Solche Fehler darfst du dir nicht mal in der Kreisklasse leisten", tadelte der Ex-Dortmunder Michael Rummenigge den Linksfuß im "kicker". Mit Schulz und Reinier in der Startelf habe der BVB "leider ein ganz klares Qualitätsproblem", befand Rummenigge. Schulz' Aktien dürften nach dem schwachen Spiel in Lissabon weiter sinken.

  • Emre Can (27, Vertrag bis 2024)

Mit großen Vorschusslorbeeren kam Emre Can im Winter 2020 zu Borussia Dortmund. Schließlich sammelte der gebürtige Frankfurter zuvor beim FC Liverpool und bei Juventus Erfahrungen auf aller höchstem Niveau. Dementsprechend musste der BVB für den Nationalspieler auch satte 25 Millionen Euro nach Turin überweisen.

Doch einen Unterschiedsspieler stellte Can bislang nicht dar und muss sogar um seinen Platz im Team kämpfen. Auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld gelten Axel Witsel und Jude Bellingham als gesetzt. Deshalb fungiert Can oftmals als Aushilfsverteidiger. Doch in dieser Rolle konnte der Ex-Münchner zumeist nicht überzeugen.

Auch beim bitteren Champions-League-Aus erwies Can seiner Mannschaft einen Bärendienst. Nach seiner Einwechslung zur Pause stieg der DFB-Profi seinem Gegenspieler in der 74. Minute völlig unnötigerweise auf das Sprunggelenk und sah die Rote Karte, die das Spiel beim Stand von 0:2 vorentschied.

"Es ist komplett unnötig, da so zu reagieren", sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc mit Blick auf die Szene. Es war nicht das erste Mal, dass Can in einem wichtigen Duell die Nerven verlor. In seinen ersten zehn Königsklassen-Partien für den BVB sah der gelernte Mittelfeldmann zwei Platzweise und verschuldete außerdem zwei Elfmeter. Die erhoffte Führungsstärke versprüht Can stattdessen viel zu selten.

  • Felix Passlack (23/2023) | Ansgar Knauff (19/2023) | Steffen Tigges (23/2024)

Auch die jungen Spieler des BVB kämpfen in dieser Saison noch gegen Formprobleme an. Für Felix Passlack und Ansgar Knauff hat Rose in dieser Saison kaum Verwendung und zieht lieber erfahrenere Spieler wie Marius Wolf vor.

Auch Steffen Tigges rückte trotz der Verletzung von Erling Haaland zuletzt wieder etwas in den Hintergrund. Zwar kann das Trio in der Bundesliga für Entlastung sorgen, für höhere Aufgaben reicht es aber (noch) nicht.

Gleichzeitig ist klar: Die schwachen Auftritte in der Champions League sind nicht an Passlack, Knauff und Tigges festzumachen.

Jannik Kube