01.12.2021 08:09 Uhr

Differenzen bei Hertha zwischen Bobic und Dárdai enthüllt

Waren nicht immer einer Meinung: Fredi Bobic und Pál Dárdai (r.)
Waren nicht immer einer Meinung: Fredi Bobic und Pál Dárdai (r.)

Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat Pál Dárdai gefeuert und überraschenderweise Tayfun Korkut als Nachfolger präsentiert. Der Ex-Trainer soll schon länger auf der Abschussliste gestanden haben, wie nun aus einem Bericht hervorgeht. Der Grund: das Verhältnis zwischen dem Ungar und Geschäftsführer Fredi Bobic. 

Fredi Bobic kam im Sommer von Eintracht Frankfurt zu Hertha BSC und wollte den Verein umstrukturieren. Bereits vor seiner Ankunft war klar, dass Pál Dárdai nach dem erfolgreichen Klassenerhalt Trainer des Hauptstadtklubs bleiben würde. Doch laut "Sport Bild" gab es bereits in der Vorbereitung Differenzen zwischen den beiden Verantwortlichen. 

So sorgte Dárdais Verhalten bei der Planung des Transfers von Suat Serdar für Irritationen beim neuen Geschäftsführer. Bobic hatte sich demnach gewünscht, dass der Cheftrainer mit dem Spieler vorab ein Telefonat führt, doch Dárdai befand sich im Urlaub und war nur schwer zu erreichen.

Der 45-Jährige sei es gewohnt gewesen, dass Ex-Manager Michael Preetz sich alleinig um Transferangelegenheiten kümmert. Bobic hingegen wollte scheinbar zusammen mit Dárdai mögliche Transfers detailliert analysieren.


Die beiden sollen darüber hinaus unterschiedliche Ansichten bezüglich des Kaders gehabt haben. Der Ungar war mit den Abgängen von Matheus Cunha und Dodi Lukébakio einverstanden, aber der darauffolgende Umbruch mit acht weiteren Abgängen und neun Zugängen war ihm dem Bericht zufolge zu groß.

Bobic kritisierte indes in den darauffolgenden Wochen, dass Dárdai zu selten auf die neuen Spieler setzte und bereits etablierte Profis nicht verbesserte. Nur so hätte Hertha durch möglicherweise lukrative Verkäufe weiteren finanziellen Spielraum ermöglichen können. 

Hertha BSC: Schmidt und Wagner im Visier 

Laut "Sport Bild" sah sich Bobic daher schon früh nach Alternativen um. Ex-BVB-Trainer Edin Terzic sowie der ehemaligen Schalke-Coach Domenico Tedesco gerieten ins Visier, beide standen jedoch nicht zur Verfügung.

Letztendlich blieb Dárdai dem Bericht zufolge deshalb nur so lange Hertha-Trainer, weil ein passender Nachfolger fehlte. Die Mannschaft hatte er allerdings bis zum Ende "nahezu komplett" hinter sich, heißt es weiter. 

Tayfun Korkut, der ab sofort an der Seitenlinie der Berliner stehen wird, dürfte derweil nicht über das Saisonende hinaus bei der Alten Dame bleiben. Kandidaten für die neue Saison gibt es angeblich bereits: Roger Schmidt (PSV Eindhoven) und der Ex-Schalker David Wagner (Young Boys).