01.12.2021 10:25 Uhr

Cunha-Transfer: Hertha-Boss Bobic "knallhart, aber fair"

Fredi Bobic fädelt die Transfers von Hertha BSC ein
Fredi Bobic fädelt die Transfers von Hertha BSC ein

Fredi Bobic ist seit Sommer Geschäftsführer bei Bundesligist Hertha BSC. Einer seiner ersten Deals in Berlin war der Verkauf von Topstürmer Matheus Cunha - ein Transfer, der die Arbeitsweise des Managers gut widerzuspiegeln vermag.

Nach der Saison 2020/21 war schnell klar, dass der 22 Jahre alte Cunha für die Herthaner nicht mehr lange zu halten sein wird. Während die Berliner als Tabellen-14. deutlich das einmal angestrebte Ziel verpassten, sich für die Europa League zu qualifizieren, pochte der Brasilianer auf Spiele auf höchstem europäischen Niveau. 

Zwar legte der Hauptstadtklub dem Olympiasieger von Tokio keine Steine in den Weg, gleichwohl wollte Fredi Bobic als neuer Transferboss möglichst viel herausholen.

Der 50-Jährige pochte auf die Ablösesumme von 30 Millionen Euro, wenngleich Spaniens Meister Atlético Madrid mit einer Offerte in Höhe von 28 Millionen Euro bereits relativ nah an die Forderung herankam. Das berichtet "Bild".

Hertha BSC: Belfodil-Deal ging auch ohne Selke über die Bühne

Bobic rückte von der Summe jedoch nicht ab, Atleti verbesserte schließlich auf 30 Millionen Euro plus Bonuszahlungen. Als plötzlich Premier-League-Klub Everton dazwischengrätschte und gar 35 Millionen Euro bot, blieb der Hertha-Boss aber bei seinem Wort und Cunha wechselte nach Spanien. "Er ist knallhart, aber er ist auch immer ein fairer Verhandlungspartner", wird Bobic von einem nicht weiter genannten Spielerberater beschrieben.

Auch der Spielertransfer von Ishak Belfodil, der im Sommer von der TSG Hoffenheim in die Bundeshauptstadt ging, verdeutliche seine Arbeitsweise. Bobic wollte den Angreifer ursprünglich im Tausch für Davie Selke verpflichten, dieser blockte jedoch ab und bevorzugte einen Verbleib. Wenige Wochen später war der Belfodil-Transfer dennoch eingefädelt, da Bobic überzeugt war, der 29-Jährige könnte der Mannschaft weiterhelfen. Hoffenheim erhielt im Gegenzug 500.000 Euro.

 

Ein weiteres Detail, das Spielerberater "Bild" gegenüber verrieten: Erste Anlaufstellen bei möglichen Transfers sind der neue Kaderplaner Dirk Dufner sowie Chefscout Babacar Wane, die Kommunikation verläuft zunächst vor allem über WhatsApp.

Wenn es konkret wird, schaltet sich der ehemalige Frankfurter persönlich ein und prüft die finanziellen Rahmenbedingungen. Wenn weiterhin Interesse besteht, kommt es zu einem Treffen, bei dem auch Sportdirektor Arne Friedrich und Herthas Finanzchef Schiller teilnehmen.