Knapp 15 Jahre seines Lebens verbrachte Holger Badstuber beim FC Bayern. Obwohl der Innenverteidiger den deutschen Rekordmeister schon vor einiger Zeit verlassen hat, ist seine Verbundenheit zu München und seinen ehemaligen Teamkollegen weiterhin groß. Jetzt hat der 32-Jährige seine Einschätzung zum Status quo an der Säbener Straße abgegeben.

Kurz vor Weihnachten endete Holger Badstubers erstes Gastspiel im Ausland vorzeitig. Nach enttäuschenden Monaten beim Schweizer Erstligisten FC Luzern einigten sich beide Seiten auf eine Vertragsauflösung.

Umso mehr Zeit hat der frühere Nationalspieler nun, seine Expertise zum deutschen Fußball kundzutun. Vor allem beim FC Bayern ist der gebürtige Memminger weiterhin nah dran.

"Ich bin überzeugt, dass sie Meister werden. Wenn sie aus dem Vollen schöpfen können, können sie auch international weit kommen", betonte Badstuber am Montag im Gespräch mit "Sky". Die jüngste Heimniederlage der Bayern zum Rückrunden-Auftakt gegen Gladbach ändert an der Meinung des Routiniers nichts.

FC Bayern: Sonderlob für Nagelsmann und "Spitzel" Müller

Besonders warme Worte hatte der Champions-League-Sieger von 2013 für Trainer Julian Nagelsmann übrig. "Er macht das sehr gut. Auch im Hinblick auf die ganzen Medien, was da drumherum immer für Themen herrschen. Er macht das sehr souverän", lobte Badstuber.

Der aktuell vereinslose Profi ergänzte: "Trotz seines noch jungen Alters hat er schon viel Erfahrung. Ich hoffe, dass er ein Trainer ist, der auch lange dableibt."

Unter Nagelsmann führt der FC Bayern die Liga derzeit souverän an, selbst nach der Pleite gegen Gladbach beträgt der Vorsprung auf den ärgsten Verfolger Borussia Dortmund immer noch sechs Punkte.

Dies sei auch ein Verdienst von Thomas Müller, wie Badstuber verdeutlichte: "Er will immer gewinnen. Man sieht es an der Reaktion, wie die Tore passieren. Er ist weiterhin hungrig. Das ist das große Plus bei Thomas, darum bleibt er auf diesem Level und wird es auch bleiben."

Bis heute pflegt er Kontakt zu seinem langjährigen Mitspieler, den Badstuber mit einem Augenzwinkern als seinen persönlichen "Spitzel" bezeichnete.

Badstuber: FC Bayern leidet unter Abgang von David Alaba

Zugleich ist Badstuber nicht verborgen geblieben, dass sich die Defensive der Bayern in jüngerer Vergangenheit manchmal schwergetan hat. Für den Linksfuß ist der Verlust von David Alaba, der ablösefrei zu Real Madrid wechselte, dafür ausschlaggebend.

"Er spielt eine super Saison bei Real bis dato. Sie spielen oft zu null. So ein Typ tut weh, weil er in der Kabine sehr wichtig war, auf dem Platz Erfahrung, Klasse und Konstanz hatte", warf Badstuber ein.

Alaba habe "den Spielern neben sich Sicherheit gegeben" und zugleich selbst "Verantwortung getragen". Einen Mann wie den Österreicher könne man "nicht in so kurzer Zeit ersetzen, dafür war er zu lange im Verein und erfolgreich." Andere müssten jetzt versuchen, es zu "kompensieren, dies könne jedoch "vielleicht eine Zeit lang" brauchen.