12.01.2022 20:31 Uhr

Die endlose Innenverteidiger-Frage beim FC Bayern

Niklas Süle (l.) wird mit einem Abschied vom FC Bayern in Verbindung gebracht
Niklas Süle (l.) wird mit einem Abschied vom FC Bayern in Verbindung gebracht

Zahlreiche Transfer-Gerüchte und Personaldiskussionen gehören rund um den FC Bayern nunmehr seit Jahrzehnten zum Tagesgeschäft. Aktuell wird besonders über die künftige Besetzung in der Innenverteidigung gemutmaßt. Während Niklas Süle einen Abgang anstreben soll, gelten Antonio Rüdiger und Matthias Ginter als seine potenziellen Nachfolger. Doch wirklich viel Substanz scheint hinter den Spekulationen (noch) nicht zu stecken.

Dass der FC Bayern eine Vorliebe für deutsche Nationalspieler hat, ist hinreichend bekannt. Immer wieder lotst der Rekordmeister DFB-Profis aus dem In- und Ausland an die Isar. Deshalb verwundern die anhaltenden Gerüchte über das angebliche Interesse an Antonio Rüdiger und Matthias Ginter nicht.

Im Gegenteil: Die beiden Verteidiger wären im Sommer ablösefrei erhältlich, werden dadurch ganz besonders interessant - auch für den FC Bayern.

Während Ginters Abschied von Borussia Mönchengladbach bereits beschlossene Sache ist, pokert Rüdiger mit dem FC Chelsea noch um ein neues Arbeitspapier. Je länger sich die Verhandlungen dabei in die Länge ziehen, desto mehr Vereine werden mit dem 28-Jährigen in Verbindung gebracht.

FC Bayern bei Rüdiger und Ginter im Hintertreffen?

Neben dem FC Bayern sollen insbesondere Real Madrid, Paris Saint-Germain und Juventus Turin bei Rüdiger vorfühlen. Der gebürtige Berliner, dem hohe Gehaltsforderungen nachgesagt werden, möchte bis zu seiner finalen Entscheidung schweigen.

Sportlich würde Rüdiger sicher zum FC Bayern passen, entwickelte sich der ehemalige Stuttgarter beim FC Chelsea unter Trainer Thomas Tuchel doch zum Leistungsträger mit internationalem Format. Jüngsten Medienberichten zufolge soll Rüdiger allerdings einen Wechsel zu Real Madrid bevorzugen.

Auch bei Ginter werden dem FC Bayern momentan nur Außenseiterchancen nachgesagt. "Bild"-Fußballchef Christian Falk berichtete unlängst, dass sich Inter Mailand beim Gladbach-Profi in der Pole Position befindet. Laut dem italienischen Journalisten Gianluca Di Marzio ist der italienische Meister bei Ginter hingegen "zurückhaltend".

FC Bayern wartet auf Süles Entscheidung

Das weitere Vorgehen des FC Bayern wird letztlich von der Personalie Niklas Süle abhängen. Der Vertrag des 26-Jährigen endet am Saisonende. Trainer Julian Nagelsmann betonte in der Vergangenheit immer wieder, gerne mit dem Ex-Hoffenheimer zusammenzuarbeiten. 

Obwohl der FC Bayern Süle bereits mehrere Möglichkeiten einer Verlängerung aufgezeigt haben soll, zögert der Abwehrmann mit seiner Entscheidung. "Sport Bild" zufolge rechnen die Münchner Verantwortlichen deshalb mit einem Wechsel des Innenverteidigers, den ein Engagement in der Premier League reizt.

Unabhängig von Süles Zukunft dürfte der FC Bayern im Abwehrzentrum auch in Zukunft auf Dayot Upamecano und Lucas Hernández setzen. Die beiden Franzosen haben unter Trainer Nagelsmann trotz teils schwankender Leistungen ihren Stammplatz sicher. Mit Tanguy Nianzou besitzen die Münchner noch ein Toptalent in den eigenen Reihen, das in seiner dritten Saison beim Rekordmeister sicher auf mehr Spielzeit pochen wird.

Wie plant der FC Bayern mit Nianzou?

Eine Verpflichtung von Rüdiger oder Ginter würde Nianzous Entwicklung hingegen ausbremsen. Somit muss sich der FC Bayern auch die Frage stellen, ob im Falle eines Süle-Abgangs wirklich ein gestandener Profi her muss oder der 19-jährige Franzose stattdessen eine größere Rolle übernehmen könnte.

Eine echte Tendenz zeichnet sich in der endlosen Innenverteidiger-Frage noch nicht ab, zu undurchsichtig sind die derzeitigen Gerüchte rund um die Säbener Straße. Dementsprechend dürften den Bundesligisten die Spekulationen noch über Wochen begleiten.

Immerhin muss sich der FC Bayern an diesen Umstand nicht mehr gewöhnen.

Jannik Kube