07.02.2022 07:45 Uhr

Hasenhüttl: Bayern-"Absage" war richtig

Ralph Hasenhüttl trainiert seit Ende 2018 den FC Southampton
Ralph Hasenhüttl trainiert seit Ende 2018 den FC Southampton

Southampton-Trainer Ralph Hasenhüttl hat auf seine damalige "Absage" an den FC Bayern zurückgeblickt.

SpVgg Unterhaching, VfR Aalen, FC Ingolstadt und RB Leipzig: Ralph Hasenhüttl kennt den deutschen Fußball wie seine Westentasche. 2018 war der heutige Premier-League-Coach sogar beim FC Bayern ein großes Thema. Damals musste ein Nachfolger für Erfolgstrainer Jupp Heynckes gefunden werden, der die Dienste des geschassten Carlo Ancelotti bis zum Saisonende übernommen hatte, aber keinesfalls weitermachen wollte. 

Schnell war in Person von Ralph Hasenhüttl, zu diesem Zeitpunkt erfolgreich bei RB Leipzig als Fußballlehrer aktiv, ein möglicher Nachfolger gefunden. Doch dass sein Name so intensiv durch die Medien geisterte, schmeckte dem Österreicher gar nicht.

Damals erklärte er unter anderem: "Ich glaube nicht, dass ein Trainer Hasenhüttl ein Kandidat für den FC Bayern sein kann. Der FC Bayern ist in der Lage, jeden Trainer der Welt zu holen. Einen mit wesentlich mehr Erfahrung und mehr Titel. Erfahrung ist unabdingbar für einen solchen Verein auf höchstem Niveau."

Bis heute scheint Hasenhüttl diese Worte nicht bereut zu haben. Vom "kicker" gefragt, was die letzten gut drei Jahre beim FC Southampton mit ihm seit seinem Wechsel Ende 2018 gemacht haben, sagte er: "Auf alle Fälle einen vollkommeneren Trainer und Manager."

Hasenhüttl: ... dann zerlegt ManCity dich!

Als er in Unterhaching in der 3. Liga angefangen habe, hätte er es sich nie erträumt, mal einen Verein in der Premier League mit 400 Mitarbeitern zu führen, schwärmte Hasenhüttl.

"Ich habe sehr viel gelernt. Wenn man Woche für Woche gegen die besten Mannschaften der Welt antritt, muss man Lösungen finden, um eine Chance zu haben. Das macht einen als Trainer definitiv besser. Weil jedes Detail sitzen muss, weil man auf jede Situation vorbereitet sein muss und weil in dieser Liga jede deiner Schwächen sofort aufgezeigt wird", sagte der 54-Jährige und brachte ein Beispiel: "Wenn wir mit unserem Verein gegen Manchester City keinen guten Matchplan haben, zerlegen die dich. Da haben wir dann keine Chance."

Deshalb seien auch die Spekulationen um ein Engagement beim deutschen Rekordmeister Anfang und Mitte 2018 zu früh gekommen, weshalb Hasenhüttl schließlich öffentlich "absagte".

"Ich hatte in meiner Leipziger Zeit das Gefühl, dass ich noch sehr viel lernen kann und muss", betonte Hasenhüttl. "Als damals das Thema Bayern München aufkam, habe ich deshalb auch ganz offen gesagt: Ich bin noch nicht so weit. Im Rückblick war das absolut die richtige Aussage."