Das war es endgültig für Türkgücü München im deutschen Profi-Fußball! Der Klub aus der 3. Liga hat am Donnerstag offiziell bestätigt, sich mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb zurückzuziehen. 

Der Verein war bereits vor einiger Zeit in große finanzielle Schwierigkeiten geraten und nach Verstößen gegen Lizenzauflagen sowie der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens mit einem Abzug von insgesamt elf Punkt bestraft worden.

Jetzt zieht sich der Verein endgültig und vorzeitig aus der 3. Liga zurück, die bis dato 31 von 38 Spieltagen bestrittenen Partien werden aus der Wertung genommen.

"Die zu erwartenden Einnahmen aus dem Spielbetrieb bis Saisonende können die laufenden Kosten bei weitem nicht decken", erklärte Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny in dem offiziellen Presse-Statement.

Der Klub hätte nur noch in der 3. Liga gehalten und gerettet werden können, wenn sich kurzfristig ein neuer Investor gefunden und die offenen und laufenden Kosten übernommen hätte.

"Trotz intensiver Bemühungen in den vergangenen Wochen konnte leider kein neuer Investor gefunden werden", führte Kothny dazu aus und kündigte den Rückzug der Mannschaft um Cheftrainer Andreas Heraf damit an.

Neustart in Amateur-Spielklasse für Türkgücü

Mit großem Respekt sprach er den bisherigen Lizenzspielern, die bis zum letzten Wochenende noch für die Münchner auf dem Rasen standen, seinen Dank aus: "Die Mannschaft hat in den vergangenen Wochen gezeigt, dass sie sich zu keinem Zeitpunkt aufgegeben hat. Das hat auch potenzielle Geldgeber beeindruckt, die jedoch schlussendlich durch das hohe Risiko eines Abstiegs in Folge des drohenden Punktabzugs abgeschreckt wurden", meinte Kothny.

Aufgrund des Punktabzuges hing Türkgücü mit acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer bis zuletzt am Tabellenende der 3. Liga fest.

Geschäftsführer: "Trauriger Tag für die 3. Liga"

Mit Bedauern bestätigte der Geschäftsführer Spielbetrieb der 3. Liga, Manuel Hartmann, gegenüber "dfb.de" den Rückzug des Klubs aus Bayern: "Das ist ein trauriger Tag für die 3. Liga. Den größten Schaden haben natürlich Türkgücü München und seine betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gleichzeitig ist es für die gesamte Liga und den Wettbewerb negativ, wenn ein Klub während der Saison ausscheidet. Ziel muss sein, dass dieser Fall in der 3. Liga einmalig bleibt."  

Durch den Rückzug des Klubs werden alle bisher ausgetragenen Partien mit Türkgücü-Beteiligung annulliert. Für die Münchner soll es ab der Saison 2022/2023 einen Neustart in einer Amateur-Spielklasse geben. Welche das genau sein wird, ist aktuell noch offen.

Der Klub war in der Saison 2019/2020 in die 3. Liga aufgestiegen.