Kahn-Machtwort beendet Lewandowski-Gerüchte

Seit Wochen geistern hartnäckig Gerüchte durch den medialen Äther, Robert Lewandowski wolle den FC Bayern verlassen, die Münchner könnten sich einen Abschied unter Umständen vorstellen, sollte man den Vertrag mit dem polnischen Torjäger nicht zufriedenstellend verlängern können. Nun hat sich Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn in die Diskussion eingemischt und klar Stellung bezogen.
"Wir haben Robert Lewandowski auf jeden Fall noch für eine Saison. Robert weiß, was er am FC Bayern hat, wir als FC Bayern wissen natürlich auch, was wir an ihm haben", stellte Kahn im Vorfeld des Viertelfinal-Rückspiels der Champions League zwischen dem FC Bayern und dem FC Villarreal gegenüber "Amazon Prime Video" eindeutig klar.
Scheinbar existiere ein "Wettbewerb da draußen, wer bringt die größte Nonsense-Geschichte über Robert Lewandowski", so Kahn weiter. Am Montag berichteten polnische Medien von einem angeblich feststehenden Transfer ihres Fußball-Helden zum FC Barcelona.
"Wir sind ja nicht verrückt und diskutieren über einen Wechsel von einem Spieler, der bei uns jede Saison zwischen 30 und 40 Tore macht. Das kann glaub ich nicht sein", fegt Kahn die Gerüchte vehement vom Tisch.
Ex-Bayern-Goalgetter Mario Gomez glaubt dennoch, dass die Situation Spuren hinterlässt. "Ich glaube man weiß, dass man so einen Spieler, der einem 50 Tore pro Saison garantiert, auch nicht einfach so findet. Ich glaube aber schon, dass all diese kleinen Störfeuer von außen, was mit der Mannschaft machen und das Fehlen der Leichtigkeit, des Bedingungslosen daran liegt, dass das mental etwas mit der Mannschaft macht und dass man allein deswegen nicht mehr so losgelöst Fußball spielt. Das ist schade, denn jetzt ist Crunchtime."
Der deutsche Ex-Nationalspieler würde sich daher auch von Lewandowski etwas mehr Feingefühl wünschen: "Da würde ich mir wünschen, dass ein Spieler wie Robert Lewandowski, der dem FC Bayern soviel zu verdanken hat, etwas aufs Gaspedal drückt. Er ist meine absolute Nummer eins, aber das ist mir ein bisschen zu viel Egoismus, was die eigene Zukunft angeht", so Gomez.
FC Bayern "in sehr guten Gesprächen"
Kahn verfolgte die Aussage nickend, setzte aber sofort etwas entgegen: "Auf der anderen Seite ist es natürlich auch so, dass so eine gewisse Reibung auch nicht so ganz schlecht ist. Gerade beim FC Bayern gibt es permanent Diskussionen über Personalien, über Spieler. In dem Moment, wo das Spiel angepfiffen ist, geht es aber nur noch darum, erfolgreich zu sein." Das lebe und verkörpere auch Lewandowski, erklärte der einstige Torwart-Titan.
Zudem befinde man sich, wie auch mit Thomas Müller, "in sehr guten Gesprächen". Vermelden werde man aber erst etwas, wenn es etwas zu vermelden gebe.
Nicht äußern wollte sich Kahn derweil zum Ajax-Duo Noussair Mazraoui und Ryan Gravenberch, das beim FC Bayern gehandelt wird. Über "Spieler anderer Vereine sprechen wir nicht", weicht Kahn aus. "Da gehört auch Respekt dazu". Alles sei "ein Prozess".