19.04.2022 09:33 Uhr

Personal-Beben bei Bayern? Matthäus heizt Spekulationen an

Lothar Matthäus blickt auf die sportliche Lage beim FC Bayern
Lothar Matthäus blickt auf die sportliche Lage beim FC Bayern

Der FC Bayern steht kurz vor dem Gewinn der zehnten Meisterschaft in Serie, dennoch gilt die Saison durch das enttäuschende Abschneiden in der Champions League und im DFB-Pokal nicht als voller Erfolg. Laut Ex-Profi Lothar Matthäus steckt in der aktuellen Mannschaft "zu wenig Bayern-DNA". Gleichzeitig spekulierte der Weltmeister von 1990 über mögliche Veränderungen in der Führungsetage.

Auch der bevorstehende Gewinn der Meisterschaft sorgt beim FC Bayern derzeit für keine Top-Stimmung, schließlich rätseln die Münchner noch immer über das Viertelfinal-Aus in der Champions League gegen den FC Villarreal.

Dass der Bundesliga-Primus im DFB-Pokal durch die Zweitrunden-Niederlage (0:5) bei Borussia Mönchengladbach einen weiteren Titel verpasst hat, macht die Lage nicht besser.

"Es sind nicht genügend Anführer da"

Lothar Matthäus attestiert dem Team von Trainer Julian Nagelsmann momentan "zu wenig Bayern-DNA". "Es sind nicht genügend Anführer da, die auf dem Platz und in der Kabine die Richtung vorgeben", merkte der Rekordnationalspieler in seiner "Sky"-Kolumne an.

Matthäus weiter: "Es gibt diesen unumstößlichen Zusammenhalt in der aktuellen Bayern-Mannschaft nicht. Das kommt leider immer wieder mal vor."

Laut dem 61-Jährigen könnte es in der Führungsetage des FC Bayern Veränderungen geben. "2012 musste nach drei zweiten Plätzen und dem bitteren 'Finale dahoam' der Sportdirektor Christian Nerlinger seinen Platz räumen. Er war das Bauernopfer und so ähnlich könnte es dieses Mal auch laufen", spekulierte der ehemalige Weltfußballer.

Max Eberl ein Kandidat beim FC Bayern?

Dabei blickte Matthäus in Richtung Sportvorstand Hasan Salihamidzic. "Hasans Job ist mit Sicherheit kein leichter und man darf bei aller Kritik nicht vergessen, dass auch er vor kurzem noch sechs Titel mit dem FC Bayern gefeiert hat und einen sehr großen Anteil daran hatte. Er ist ein äußerst fleißiger und akribischer Arbeiter, der den FC Bayern im Herzen trägt und täglich alles gibt. Genauso wie Kahn und Hainer", so der TV-Experte: "Aber er ist eben auch für einige teure Transfers verantwortlich, die nicht wirklich funktioniert haben. Und wenn der sportliche Erfolg so ausbleibt, wie in dieser Saison, dann ist es ganz normal, dass der Sportvorstand mit in der Verantwortung ist."

Nach dem Aus gegen Villarreal könne man "wohl nichts ausschließen", befand Matthäus: "Auch nicht, dass über Max Eberl als Kandidat diskutiert wird. Wie sich das auf das Image von Max auswirken würde, wenn er ein paar Monate nach dem Rücktritt in Gladbach den anstrengenden Job beim FC Bayern übernimmt, ist eine andere Frage."

Zwar erklärte Matthäus, dass er dem FC Bayern "so viele Titel wie möglich" gönnen würde, "aber so wie es momentan läuft, könnten personelle Veränderungen dazugehören."