Schiedsrichter Siebert gesteht Fehler bei FC Bayern vs. BVB

Mal wieder stand nach einem Duell zwischen dem FC Bayern und dem BVB der Schiedsrichter im Fokus. Daniel Siebert äußerte sich am Tag nach der Partie - und bedauerte zwei Fehlentscheidungen.
Während der FC Bayern nach dem 3:1-Sieg im Topspiel der Bundesliga die zehnte Meisterschaft in Folge mit den Fans feiern konnte, war die Stimmung bei den Gästen aus Dortmund nicht allzu blendend. Insbesondere zwei Szenen sorgten für Unmut.
Siebert über Pavard-Grätsche gegen Brandt: "Größter Fehler im Spiel"
Zunächst gab es den Zweikampf zwischen Julian Brandt und Benjamin Pavard in der 49. Minute. Der Franzose traf den Dortmunder Nationalspieler ziemlich klar mit seiner Grätsche am Knöchel. Das Spiel lief jedoch weiter. "Das war der größte Fehler in diesem Spiel und über meine Bewertung dieser Szene ärgere ich mich sehr", teilte Daniel Siebert im Gespräch mit dem "kicker" mit.
"Brandt enteilt in hohem Tempo Richtung Münchner Tor und Pavard setzt von seitlich-hinten recht kontrolliert zur Grätsche an, um den Ball zu spielen", erläuterte der Unparteiische und kam zu einem klaren Fazit: "Er trifft aber nur Brandts Knöchel, es war also ein klares Foul, das zusätzlich zwingend mit Gelb zu ahnden gewesen wäre."
Siebert habe sich durch die Perspektive täuschen lassen und habe gedacht, dass Pavard den Ball spielte. "Ich bin froh, dass Brandt weiterspielen konnte und sich offenbar nicht ernsthaft verletzt hat", gab der 37-Jährige weiter an.
Siebert: Es hätte Elfmeter für den BVB geben müssen
Die zweite Szene war die, die bei den BVB-Verantwortlichen für den größten Unmut sorgte. Pavard brachte im eigenen Strafraum Jude Bellingham erst mit einer Grätsche zu Fall und berührte danach den Ball.
Siebert entschied auf Weiterspielen. Aus seiner Sicht ebenfalls ein Fehler. "Strafstoß wäre die richtige Entscheidung gewesen", betonte der Schiedsrichter. "Dieser erste Versuch schlägt fehl, Pavard spielt den Ball nicht, sein Bein stellt stattdessen im Laufweg von Bellingham ein Hindernis dar. Regeltechnisch ist es ein Zufallbringen und damit ein Foul. Dass Pavard kurz danach den Ball berührt, ist irrelevant", führte der 37-Jährige weiter aus.
Pavard habe ihm in dieser Situation den Blick verdeckt, sodass er sich gegen einen Elfmeterpfiff entschied. Er könne als Schiedsrichter "nicht auf Verdacht" auf Strafstoß entscheiden. Dass es zu keiner VAR-Intervention gab, sorgte beim BVB für Irritationen.
"Man hätte sich die Situation wenigstens anschauen sollen", forderte Kehl im Gespräch mit dem "kicker". Siebert meinte nun im Nachhinein auch, dass das Foul sichtbar gewesen sei. "Vor allem in der Kameraeinstellung 'Hintertor hoch' ist in diesem Fall der strafbare Kontakt von Pavard an Bellingham jedoch deutlich erkennbar", teilte er mit.