10.07.2022 08:49 Uhr

FC Bayern rechtfertigt Wechsel von neun Jahre altem Talent

Lotste Aristide Hentcho Nseke und seine Brüder zum FC Bayern: Campus-Leiter Jochen Sauer
Lotste Aristide Hentcho Nseke und seine Brüder zum FC Bayern: Campus-Leiter Jochen Sauer

Fußball-Serienmeister FC Bayern sorgt mit einem Dreifach-Wechsel im Juniorenbereich für Schlagzeilen. Denn: Unter den drei Brüdern, die nun nach München wechseln, ist auch ein gerade einmal neun Jahre alter Nachwuchskicker. Campus-Chef Jochen Sauer rechtfertigte die Wechsel.

Aristide Hentcho Nseke, 14 Jahre wechselt mit seinen Brüdern Aviel, zwölf Jahre, sowie dem neun Jahre alten Alex vom 1. FSV Mainz 05 zum FC Bayern. Werben die Münchner nun schon Fußballer im jüngsten Alter ab? Bayerns Campus-Leiter Jochen Sauer war nun darum bemüht, den Vorgang zu klären.

"Nachdem unsere Scouting-Abteilung wegen des ältesten Sohns Aristide mit den Eltern Kontakt aufgenommen hatte, betonte die Familie, dass ein Wechsel nur in Betracht kommt, wenn die gesamte Familie nach München zieht beziehungsweise zum FCB wechselt", sagte Sauer der "Bild am Sonntag". "Aus sportlicher Sicht stand zunächst der Wechsel des U15-Spielers Aristide auf unserer Agenda", rechtfertigte der 49-Jährige.

Weitere Bedingung der Familie: Ein Job für den Vater des Trios, Alex senior. Dieser hatte bislang in Frankfurt eine Fußballschule betrieben, künftig wird er in Bayerns "World Squad" arbeiten, das internationale Nachwuchs-Camp des deutschen Rekordmeisters.

FC Bayern zahlt Ausbildungsentschädigung an Mainz 05

Die Brüder sorgen indes seit geraumer Zeit in der Nachwuchsabteilung von Mainz 05 für Furore. Der 9-jährige Alex gilt gar als das größte Talent, heißt es. Videos von seinen Dribblings wurden im Netz schon Hunderttausende Mal abgerufen, bei TikTok hat er über 18.000 Follower. Wie seine Brüder besitzt er bereits einen Vertrag bei Ausrüster Nike.

Der Mainzer Manager Christian Heidel muss somit dabei zuschauen, wie drei Toptalente nun die klubeigene Kaderschmiede verlassen. "Wir hätten die Jungs gern gehalten, haben alles versucht, aber die Familie hat sich für München entschieden", wird der 59-Jährige im Boulevardblatt zitiert.

Sauer bekräftigte unterdessen: "Zwischen den Vereinen lief alles höchst professionell ab." Mainz 05 "wurde zu Beginn der Gespräche informiert und war immer eingebunden. Gemeinsam haben wir uns auch auf eine entsprechende Ausbildungsentschädigung geeinigt."