31.07.2022 12:24 Uhr

Die Bayern lassen ihre Jäger schon wieder zittern

Der FC Bayern hat den nächsten Titel gewonnen
Der FC Bayern hat den nächsten Titel gewonnen

Es geht schon wieder los. Angeführt von Sadio Mané und Jamal Musiala deutete Bayern München im Supercup an, dass eine spannende Bundesliga weiter eine Utopie bleiben könnte.

Sadio Mané genoss den Augenblick in vollen Zügen, als die Bundesliga-Konkurrenz bereits wieder vor dem Fernseher bibberte. Nach einem wahren Tor-Spektakel und dem ersten Titel der jungen Saison hüpfte Bayern Münchens Star-Zugang vor der Fankurve freudestrahlend auf und ab, bevor er den mitgereisten Anhängern ganz alleine den silber-goldenen Supercup entgegenreckte.

Erster Pflichtspiel-Treffer, erste Trophäe - und der Name Robert Lewandowski schien schnell vergessen. Gemeinsam mit dem überragenden Jamal Musiala deutete Mané beim 5:3 (3:0) bei Pokalsieger RB Leipzig an, worauf sich die übrigen 17 Bundesligisten gefasst machen müssen. Und da soll sogar noch mehr gehen.

"Es ist noch der Beginn der Saison, aber wir müssen schauen, dass wir alles perfekt hinkriegen", sagte Mané bei Sat.1: "Wir streben nach Perfektion."

Gerade nach der ersten Halbzeit von Leipzig, in der Musiala, Mané und Co. nach Belieben wirbelten, dürften die Bilder von feiernden Meister-Bayern auf dem Marienplatz schon wieder durch einige Köpfe gespukt sein.

Auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic sprach von einem "guten Start" in die neue Spielzeit, er habe "Ansätze gesehen, dass wir guten Fußball spielen können". Es werde, so der Bosnier, aber noch etwas dauern, bis die Bayern, "einen richtigen Rhythmus" haben.

"Das ist Wahnsinn, das ist echt Wahnsinn"

Ohne Frage wird das Team von Trainer Julian Nagelsmann auf Champions-League-Niveau noch etwas ernsthafter verteidigen müssen. Als RB im zweiten Durchgang durch die Tore von Marcel Halstenberg (59.), Deutschlands "Fußballer des Jahres" Christopher Nkunku (77., Foulelfmeter) und Dani Olmo (89.) wieder herankam, habe Bayern "ein bisschen die Kompaktheit vermissen lassen", wie Salihamidzic es ausdrückte.

Das konnten sich die Münchner aber leisten, weil die Offensive vor dem Liga-Auftakt am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1 und Sky) bei Eintracht Frankfurt beängstigend rund lief. Oder, wie RB-Trainer Domenico Tedesco bei "Sky" zugeben musste: "Die Pfeile kommen von überall. Links, rechts. Linke Halbspur, rechte Halbspur. Das ist Wahnsinn, das ist echt Wahnsinn."

Musiala glänzt an der Seite von Mané

Bei allem Lob für Mané (Nagelsmann: "Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht") stach aber vor allem Nationalspieler Musiala heraus - keiner der anderen Neuen. 70-Millionen-Mann Matthijs de Ligt sowie die übrigen Zugänge Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui waren ohnehin erst tief in Halbzeit zwei ins Spiel gekommen.

Vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick tanzte der 19 Jahre alte Musiala wie entfesselt durch die RB-Reihen, schoss das erste Tor (14.) selbst, leitete Manés Treffer (31.) mit einem Traumpass ein und legte das 3:0 durch Benjamin Pavard (45.) direkt auf. "Jamal kann man hervorheben, unfassbar gut", lobte Nagelsmann.


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Musiala stand von Beginn an neben verdienten Profis wie Mané, Thomas Müller und Serge Gnabry, Torschütze zum zwischenzeitlichen 4:1 (66.), auf dem Rasen. Der Coach nahm gar das das Prädikat "Weltklasse" in den Mund, Salihamidzic nannte den Jungspund "eine Augenweide". Wenn Musiala stets in dieser Form spielt, sei er "nicht wegzudenken", so Nagelsmann.

Das will schon etwas heißen in einer Mannschaft, die auch nach dem Abgang von Superstar Lewandowski zum FC Barcelona vor kreativem Potenzial geradezu übersprudelt. Die Konkurrenz ist riesig, aber Musiala verwies gleich einmal Kingsley Coman und Leroy Sané auf die Bank, wobei Letzterer nach seiner Einwechselung zumindest zum 5:3-Endstand (90.+8) treffen durfte. Wohl dem, der in dieser Qualität noch nachlegen kann.