15.08.2022 08:44 Uhr

Frankfurt-Boss Hellmann lobt DFL-"Leitwolf" Watzke

Axel Hellmann kandidiert für das DFL-Präsidium
Axel Hellmann kandidiert für das DFL-Präsidium

Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Axel Hellmann bei Eintracht Frankfurt, 2021 stieg er zum Vorstandssprecher auf. Neue Aufgaben rufen, am Mittwoch kandidiert der 51-Jährige für einen Platz im DFL-Präsidium. Der Frankfurt-Boss hat große Pläne.

"Christian Seifert hat die Liga auf ein anderes Niveau gebracht", erklärte Hellmann gegenüber dem "kicker". Die Ära des ehemaligen DFL-Chefs stand unter dem Kernmotto der Kommerzialisierung. Hellmann hingegen verfolgt etwas andere Ziele.

Schon 2016 schlossen sich Hertha BSC, Werder Bremen, der HSV, der 1. FC Köln, der VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt zum sogenannten "Team Marktwert" zusammen. Dieses Bündnis stand dafür ein, bei der Verteilung der TV-Gelder nicht nur die Leistung, sondern auch den Marktwert der einzelnen Teams als weiteren Faktor mit in die Berechnung aufzunehmen.

Bündnis stößt auf Kritik des FC Bayern

Die Initiative sollte Mittelstands- und Traditionsklubs mehr finanzielle Sicherheit gewähren, stieß aber zunächst auf Kritik - allen voran vom FC Bayern. Der Branchenprimus profitiert durch sein Abonnement auf die Deutsche Meisterschaft am meisten von den Ausschüttungen der TV-Gelder.

Karl-Heinz Rummenigge, der fast zwei Dekaden als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern fungierte und jahrelang auch im DFL-Präsidium saß, habe Hellmann aber "nie als Gegenspieler wahrgenommen", sagte er.

Hellmanns formulierte Ideen des "Team Marktwerts" haben "am Anfang vielleicht etwas Unbehagen bei Rummenigge ausgelöst, weil er natürlich in erster Linie die Interessen des FC Bayern im Blick hatte. Wir pflegen aber ein sehr gutes Verhältnis, schreiben uns ab und an", erklärte der Frankfurt-Boss.

Generell habe die Liga mit Rummenigge, Uli Hoeneß und Rudi Völler "prominente Köpfe, Typen und Gesichter" verloren, die sich Hellmann gerne jederzeit in die Liga zurückwünscht. 

BVB-Boss Watzke "der richtige Mann zur richtigen Zeit"

"Es ist jetzt umso wichtiger, dass wir mit Aki Watzke in vielen entscheidenden Positionen im deutschen Fußball einen erfahrenen Leitwolf haben, der das Rudel führt, die 36 Klubs in eine Richtung bringt. In schwierigen Zeiten, einer weltweiten Krise, brauchst du eine starke Exekutive. Da ist Aki Watzke genau der richtige Mann zur richtigen Zeit", sagte Hellmann über den BVB-Boss, der außerdem stellvertretender Vorstandssprecher der DFL ist.

Außerdem formulierte Hellmann sein zentrales Anliegen, das er verfolgen wird, sofern er einen Platz im DFB-Präsidium einnimmt: "Wie stärken wir den nationalen Wettbewerb und wie positioniert sich die DFL dabei künftig im internationalen Wettbewerb mit den anderen Ligen?"