15.08.2022 13:49 Uhr

Paukenschlag! HSV verzichtet auf neue Kühne-Millionen

Marcell Jansen ist Aufsichtsratsvorsitzender beim HSV
Marcell Jansen ist Aufsichtsratsvorsitzender beim HSV

Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat sich in den vergangenen Tagen intensiv mit der neuen Offerte von Großinvestor Klaus-Michael Kühne befasst. Am Montag gab der Klub seine Entscheidung bekannt, wie mit dem 120-Millionen-Euro-Angebot verfahren wird: Der HSV wird das Angebot des 85-Jährigen nicht annehmen.

Diese durchaus überraschende Entscheidung der Hamburger wurde am Montag vom Aufsichtsratsvorsitzenden Marcell Jansen offiziell auf der HSV-Vereinshomepage verkündet.

"Das an uns herangetragene Angebot ist in dieser Form nicht umsetzbar", so der ehemalige Nationalspieler zu dem Kühne-Angebot aus der Vorwoche, welches der Milliardär auch der Öffentlichkeit präsentiert hatte.

Bis zu 120 Millionen Euro wollte Kühne neu in die Hand nehmen, verlangte dafür allerdings die Umsetzung eines Zehn-Punkte-Plans und deutlich mehr Mitspracherecht beispielsweise bei der Besetzung des Aufsichtsrats.

"Der Vorstoß zeigt einmal mehr, wie sehr Herr Kühne dem HSV weiterhin verbunden ist und eine positive Entwicklung sehen möchte", bedankte sich Jansen beim Investor, der aktuell bereits 15,21 Prozent der HSV-Anteile hält, diese allerdings gerne auf knapp 40 Prozent ausgebaut hätte.

HSV-Boss Jansen stärkt Boldt und Wüstefeld den Rücken

Jansen kündigte an, sich in den kommenden Tagen "selbstverständlich auch direkt und persönlich mit Herrn Kühne zu seinem Angebot auszutauschen". 

"Veränderungsprozesse und Neuausrichtungen sind immer mit einer gewissen Diskussion verbunden. Dieser Weg ist aber alternativlos, wichtig ist der stetige Dialog dazu. Es gilt im Aufsichtsrat und in allen anderen Ebenen, konsequent für den Erfolg des HSV zu arbeiten. Abseits der sportlichen Ziele sind die wirtschaftliche Stabilisierung und die Transformation wichtige Schritte, die wir als Aufsichtsrat im Hintergrund und mit vollem Einsatz begleiten werden", erklärte der langjährige HSV-Spieler noch einmal die strategische Ausrichtung des Klubs.

Außerdem sprach der Aufsichtsratsboss den beiden Vorständen des HSV, Jonas Boldt (Sport) und Thomas Wüstefeld (Finanzen) weiterhin sein uneingeschränktes Vertrauen aus. Vor allem Boldt hatte nach dem erneut verpassten Bundesliga-Aufstieg in der abgelaufenen Saison durchaus in der Kritik gestanden.