19.08.2022 13:00 Uhr

Giovane Élber: FC Bayern "ohne Lewandowski befreit"

Giovane Élber sieht den FC Bayern bestens aufgestellt
Giovane Élber sieht den FC Bayern bestens aufgestellt

Allen Unabwägbarkeiten rund um den Abgang von Topstürmer Robert Lewandowski zum Trotz ist der FC Bayern mit drei beeindruckenden Siegen in die Saison gestartet. Vereinsikone Giovane Élber sieht den Rekordmeister nach dem Abgang des Polen noch stärker als zuvor.

"Ich glaube, die Mannschaft fühlt sich ohne Lewandowski befreit. Sie spielt ihren Fußball. Jeder weiß, was er machen muss, um erfolgreich zu sein. Und genau das haben wir bisher in allen Spielen gesehen. Der FC Bayern ist sehr variabel geworden", analysierte der ehemalige Top-Stürmer im Interview mit "t-online". 

Lewandowski hatte den FC Bayern im Juli nach acht Jahren verlassen. Um einen Wechsel zum FC Barcelona zu erzwingen, griff der 33-Jährige auch zu einigen unlauteren Mitteln. 

Élber hält es dennoch für falsch, die Ära nur anhand der letzten Wochen zu bewerten: "Was Lewandowski für uns geleistet hat, wird man niemals vergessen. Er war ein absoluter Vollprofi, der immer alles für uns gegeben hat – bis zum allerletzten Spieltag. In seinem Alter ist es normal, dass man sich noch mal wünscht, etwas anderes zu erleben."

Ohne den Neuner hatte Trainer Julian Nagelsmann in den ersten Saisonspielen auf einen Doppelsturm mit Serge Gnabry und Sadio Mané gesetzt. Beide wechselten oftmals die Positionen und wichen teilweise auch auf die Außenbahnen aus.

Élber: Musiala wird Torschützenkönig beim FC Bayern

Nach dem Systemwechsel stellt sich an der Isar allerdings die Frage, wie der FC Bayern alle seine Flügelspieler in die neue Grundordnung integrieren will. Leroy Sané war zum Saisonstart schon außen vor. Sobald Kingsley Coman wieder komplett fit ist, dürfte auch der Franzose auf Startelfminuten pochen. 

Élber sieht darin aber grundsätzlich keinen Nachteil. "Für den Trainer ist es gut, wenn er so eine große Auswahl hat. Den Spielern muss klar sein, dass rotiert wird und der ein oder andere ab und zu auf der Bank sitzen wird. Wer denkt, dass er größer als die Mannschaft ist, der ist fehl am Platz", stellte er klar. 

An einem Spieler führt nach den ersten Partien dennoch kein Weg vorbei: Jamal Musiala präsentierte sich nach der Sommerpause in Gala-Form. In den ersten drei Pflichtspielen gelangen dem Nationalspieler bereits vier Tore.

"Was der Junge leistet, ist unglaublich", findet auch Élber. "Das Schönste für mich ist, dass er so kompromisslos ist. Und genauso macht er seine Tore. Er ist ja schon Toptorschütze und wenn er so weitermacht, wird er am Ende auch noch Torschützenkönig."