07.09.2022 09:47 Uhr

Herthas außergewöhnliche Kader-Hierarchie

Davie Selke (M.) und Kevin-Prince Boateng (r.) sind Wortführer bei Hertha BSC
Davie Selke (M.) und Kevin-Prince Boateng (r.) sind Wortführer bei Hertha BSC

Nach dem Abgang von Dedryck Boyata wurde Marvin Plattenhardt von Trainer Sandro Schwarz zum neuen Kapitän bei Hertha BSC ernannt. Das Sagen haben aber zwei andere Profis, die beide keinen Stammplatz inne haben.

Laut "Sport Bild" sind Vizekapitän Kevin-Prince Boateng und Davie Selke, der auch Mitglied im Mannschaftsrat ist, in der Kabine von Hertha BSC mächtiger denn je. Zwar werde der neue Kapitän Plattenhardt von allen Kollegen respektiert. Der Linksverteidiger gilt aber eher als stiller Spieler auf und neben dem Platz.

Boateng dagegen scheut sich nicht, Themen anzusprechen oder junge Spieler zu maßregeln. Der Routinier geht keinem Konflikt aus dem Weg.

Selke werde in der Mannschaft für seine positive Art besonders geschätzt und sei vor allem wegen seines ausgeprägten Kampfgeistes ein geschätzter Wortführer, heißt es.

Hertha BSC: Zwei Reservisten haben das Sagen

Was die Kader-Hierarchie bei Hertha BSC besonders ungewöhnlich macht: Weder Boateng noch Selke ist Stammspieler beim Hauptstadtklub. 

Der Mittelfeldspieler kommt in der aktuellen Saison gerade einmal auf einen Startelfeinsatz in der Bundesliga. Hinzu kommen zwei Einwechslungen in den Schlussminuten.

Auch Selke durfte in der Liga erst einmal von Anfang an ran. Drei Mal wurde er für einen Kurzeinsatz eingewechselt. Beim jüngsten 2:0-Sieg gegen den FC Augsburg steuerte er seinen ersten Assist der Saison bei.

Kevin-Prince Boateng will bei Hertha BSC "der Papa" sein

Welche Rolle er im Kader einnimmt, hob Boateng zuletzt in einem Interview der "Welt am Sonntag" hervor. 

"Du kannst auch ein Team führen, wenn du auf der Bank sitzt, denn das, was du im Training abreißt und zeigst, ist auch extrem wichtig", sagte der 35-Jährige.

Boateng, der 2005 bei Hertha den Sprung zum Profi geschafft hatte, sieht es als seine Aufgabe, "zu helfen, da zu sein, der Papa zu sein von den jungen Burschen. Und dann auf dem Platz hoffentlich zu zeigen, was ich gegen Hamburg gezeigt habe. Oder auch in ein paar Spielen davor."