26.09.2022 13:32 Uhr

Hoeneß erklärt seinen Live-Ausraster in Fernsehshow

Uli Hoeneß ist Ehrenpräsident des FC Bayern
Uli Hoeneß ist Ehrenpräsident des FC Bayern

Am Sonntagmittag war es mal wieder so weit: Uli Hoeneß platzte beim Verfolgen der Fußball-Talkshow "Doppelpass" bei "Sport1" der Kragen und griff zum Telefonhörer. Der Ehrenpräsident des FC Bayern wurde live in die Sendung schaltet und legte sich beim Thema Katar vor allem mit dem langjährigen Bundesliga-Funktionär Andreas Rettig an.

Der ehemalige DFL-Boss wurde von Hoeneß unter anderem als "König der Scheinheiligen" bezeichnet, er unterstellte dem 59-Jährigen eine Doppelmoral und eine Fehleinschätzung der Umstände und Arbeitsbedingungen im Wüstenstaat, wo der FC Bayern bekanntlich seit Jahren sein Winter-Trainingslager aufschlägt und in zwei Monaten die WM 2022 ausgetragen wird.

Gegenüber der "Bild" erklärte die Klubikone des FC Bayern, was ihn zu seinem erneuten Anruf live in die Fernsehsendung bewogen habe. In den Jahren zuvor hatte sich Hoeneß schon mehrfach live in die Sendung zuschalten lassen, um sich an den Diskussionen im "Doppelpass" zu beteiligen.

"Katar ist Anteilseigner zum Beispiel von VW und der Deutschen Bank. Der Bundeskanzler bittet in Katar um Öl und Gas. Da geht es um unser Land. Sonst könnten wir nur noch mit 17 Prozent der Welt Geschäfte machen. Wir Deutsche müssen aufpassen, dass wir uns nicht isolieren", so der 70-Jährige gegenüber der Zeitung. 

Hoeneß will die Diskussion in der deutschen Öffentlichkeit

Für ihn stehe fest, dass in der deutschen Öffentlichkeit oftmals scheinheilig über den Wüstenstaat und seinen Defiziten hinsichtlich der Menschenrechte und Arbeitsbedingungen diskutiert werde.

"Mir geht es darum, dass wir vor unserer eigenen Haustür kehren sollten anstatt scheinheilige Diskussionen zu führen", legte der ehemalige Nationalspieler nach.

Dass sein TV-Auftritt ein breites Echo in der Medienwelt und Öffentlichkeit erfahren hat und weiter erfährt, hat Hoeneß dabei bewusst einkalkuliert, wie er am Sonntag versicherte: "Das ist doch genau das, was wir brauchen. Dank des Fußballs ist der Fokus auf Katar gerichtet, das bringt Veränderungen. Ich habe dort selbst vernünftige Gespräche mit Verantwortlichen geführt."