28.09.2022 11:59 Uhr

Torflaute und öffentliche Kritik: Ronaldo in der Krise

Cristiano Ronaldo befindet sich im Formtief
Cristiano Ronaldo befindet sich im Formtief

Superstar in der Krise: Cristiano Ronaldo hat mit Portugal die Endrunde in der Nations League verpasst. Hinterher gab es sogar öffentliche Kritik vom Nationaltrainer.

Cristiano Ronaldo legte die Stirn in Falten. Er schüttelte sekundenlang den Kopf und senkte dann völlig enttäuscht den Blick: Während die Spanier ihren späten Einzug in die Endrunde in der Nations League euphorisch feierten, schlurfte der Superstar nach der 0:1-Niederlage seiner Portugiesen mächtig bedient vom Feld.

Ronaldo, das war auch im iberischen Showdown in Braga nicht zu übersehen, steckt in der Krise. Als der fünfmalige Weltfußballer auch mit seiner letzten Chance in der letzten Minute an Spaniens Torhüter Unai Simon scheiterte, hätte man ihn am liebsten in den Arm genommen - so verzweifelt blickte der Meister der Theatralik drein.

Nein, es war wirklich nicht der Abend des Cristiano Ronaldo. Mal wieder nicht. Schon ein Punkt hätte den Portugiesen für den erneuten Einzug ins Finalturnier gereicht, doch Álvaro Morata riss den Nations-League-Sieger von 2019 mit seinem Treffer in der 88. Minute aus allen Träumen.

Ronaldo muss für die WM in Form kommen

"Es muss uns eine Lehre sein", sagte Portugals Nationaltrainer Fernando Santos hinterher. Einen kleinen Seitenhieb an seinen zuletzt nicht mehr unumstrittenen Kapitän konnte er sich auf der Pressekonferenz nicht verkneifen: "Ronaldo hatte drei oder vier Chancen. Zwei sehr gute, die er meistens nutzt. Diesmal traf er nicht."

Ronaldo wirkt angeschlagen. Und das liegt nicht bloß an seinem blauen Auge aus dem Tschechien-Spiel vom vergangenen Wochenende (4:0, ohne Ronaldo-Treffer). Seit Wochen läuft der 37-Jährige, der bei Manchester United zuletzt meist nur Einwechselspieler war, seinen eigenen Ansprüchen hinterher. In dieser Saison hat Ronaldo noch kein einziges Tor aus dem Spiel heraus erzielt - und das bei immerhin zehn Pflichtspieleinsätzen.

Bis zur WM in Katar, ein paar Wochen sind es ja noch, so hoffen die Portugiesen, kommt ihr Rekordstürmer wieder in Fahrt. Doch die Stimmen, CR7 habe seinen Zenit überschritten, mehren sich.