28.09.2022 13:37 Uhr

Krisenstimmung beim FC Bayern hält an

Julian Nagelsmann steht mit dem FC Bayern unter Druck
Julian Nagelsmann steht mit dem FC Bayern unter Druck

Eigentlich wollten sich die Bayern-Profis bei den Nationalmannschaften ihr Selbstvertrauen zurückholen. Doch vor der Rückkehr in den Bundesliga-Alltag ist die Stimmung weiter gedrückt.

Der verregnete Himmel über München bot den Rückkehrern des FC Bayern eine angemessene Kulisse. Schließlich dürfte die Stimmung nicht allzu gut gewesen sein, als sich am Mittwoch wieder alle verfügbaren Spieler an der Säbener Straße zum Dienst meldeten.

Nach zuletzt vier sieglosen Bundesligaspielen steht die Mannschaft von Julian Nagelsmann mehr denn je mit dem Rücken zur Wand.

"Unsere Mannschaft hat zuletzt nicht gut gespielt", musste auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß bei "RTL" feststellen: "Da muss dran gearbeitet werden". Eigentlich war der erste Schritt für die Länderspielpause vorgesehen. Das DFB-Team als Wohlfühloase für das lädierte Selbstvertrauen der Bayern-Stars - so zumindest der Plan.

Mammut-Programm für den FC Bayern

Doch die erhoffte Aufpolierung des bajuwarischen Selbstverständnisses im Trikot der Nationalmannschaft blieb aus. Viel eher sickerte das Gift der Bayern-Krise bei der Pleite gegen Ungarn und dem wilden 3:3 in England in die Flick-Elf über. Entsprechend schnell wollte Thomas Müller auch diese Spiele abhaken.

"Na klar ist jetzt für uns Bayern-Spieler der Fokus voll auf den nächsten Wochen", betonte der 33-Jährige direkt nach der Partie gegen England: "Das wird anstrengend genug".

In der Tat. Denn als wäre die Situation noch nicht dramatisch genug, wartet auf die Bayern ein wahres Mammut-Programm. 13 Spiele in sechs Wochen, nie mehr als vier Tage Pause. Für die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am Freitag (20:30 Uhr) bieten sich Nagelsmann gerade einmal anderthalb Tage.

Viel Lob für Musiala

Nach der verpassten Schützenhilfe von Kollege Flick liegt es nun alleine am 35-Jährigen, seine Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Der frühere Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack sagte im Gespräch mit dem "SID", man müsse Nagelsmann und den Bayern "Zeit geben sich zu finden".

Gleichzeitig betonte der ehemalige Profi der Münchner, "das beste Argument" sei es, möglichst schnell wieder Spiele zu gewinnen: "Ansonsten wird die Kritik natürlich lauter."

Hoeneß hat für diese Mission schon einen wichtigen Baustein ins Auge gefasst. Als "großer Fan" bezeichnete sich der langjährige Manager angesichts der Leistungen von Youngster Jamals Musiala und forderte genauso wie Rekordnationalspieler Lothar Matthäus eine Stammplatzgarantie für den 19-Jährigen: "Wenn er so spielt, muss er beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft gesetzt sein."

Mané erhält Unterstützung des FC Bayern

Neben den überzeugenden Musiala-Auftritten gab es immerhin eine weitere gute Nachricht aus der Länderspielpause: Sadio Mané traf im Testspielsieg des Senegal über Bolivien.

Der Unterstützung der Bosse darf sich der zuletzt enttäuschende Sommerneuzugang jedoch ohnehin sicher sein: "Sadio braucht noch ein bisschen Zeit, er muss sich gewöhnen, auch an die Bundesliga", bekräftigte Salihamidzic noch einmal in der "Sport Bild": "Alles wird ihm bald vertrauter sein, und das werden wir bald auch auf dem Platz sehen."

Ginge es nach Julian Nagelsmann, dürfte es schon am Freitag so weit sein.