20.11.2022 10:26 Uhr

Droht Manuel Neuer eine WM-Sperre?

Manuel Neuer könnte bei der Fußball-WM eine Sperre drohen
Manuel Neuer könnte bei der Fußball-WM eine Sperre drohen

Mit der "One Love"-Binde, die Manuel Neuer vom FC Bayern und einige andere Kapitäne bei der Fußball-WM in Katar tragen, soll ein Zeichen gegen Homophobie und Rassismus und für Menschenrechte gesetzt werden. Doch diese Aktion könnte böse Folgen für die deutsche Nationalmannschaft haben.

Wie die "Bild" berichtet, droht den Spielern, die die Binde in Katar tragen, nicht nur eine Geldstrafe sondern sogar eine Sperre.

Demnach befürchten die Verantwortlichen des DFB-Teams, dass Neuer eine Gelbe Karte für das Tragen der Binde bekommen könnte. Bei einer weiteren Verwarnung bis zum Viertelfinale würde der Kapitän für ein Spiel gesperrt werden. Erst ab dem Viertelfinale werden die Karten dann gestrichen.

Dem Boulevardblatt zufolge ist es durchaus möglich, dass die Schiedsrichter angehalten werden, genau auf die Ausrüstungs-Statuten zu achten.

DFB bereit, "Geldstrafe in Kauf zu nehmen"

Am Freitag hatte der DFB noch betont, sich nicht von einer möglichen Sanktion durch den Weltverband FIFA für das Tragen der "One Love"-Armbinde abschrecken zu lassen.

"Ich bin durchaus bereit, eine Geldstrafe in Kauf zu nehmen", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf: "Das ist keine politische Äußerung, sondern eine Statement für die Menschenrechte."

Neuendorf schwenkte damit auf die Linie der Engländer ein, die ebenfalls einer Geldstrafe trotzen wollen. Neben Neuer und Harry Kane wollen auch weitere  Spielführer (Niederlande, Belgien, Schweiz, Wales, Dänemark) die "One Love"-Binde tragen. Frankreichs Hugo Lloris hat dagegen einen Rückzieher gemacht.

Die Binde mit dem Herz in bunten Farben und der Aufschrift "One Love" gilt als Kompromiss, um die Situation in Katar nicht noch weiter anzuheizen. Zahlreiche Kritiker hatten sich die Regenbogenbinde gewünscht.

Manuel Neuer will an "One Love"-Binde festhalten

Neuer selbst betonte am Samstag: "Wir haben diese Erfahrung alle noch nicht gemacht. Wir haben die Rückendeckung von den Verantwortlichen und auch keine Angst vor möglichen Folgen. Die Power der Binde haben auch andere Nationen aus dem West mitgetragen. Es ist uns auch wichtig, dass wir nicht alleine dastehen."

Wie der DFB aber auf eine Gelbe Karte statt auf eine Geldstrafe reagieren würde, wird laut "Bild" aktuell intern geprüft.