BVB-Ikone fordert "dreckigen Ergebnis-Fußball"

Platz sechs in der Tabelle, mit neun Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter FC Bayern: Die bisherige Bundesliga-Saison läuft alles andere als optimal für Borussia Dortmund. Dem BVB wird immer wieder eine fehlende Sieger- und Kämpfermentalität vorgeworfen. Auch von Vereinsikone Jürgen Kohler, der die größten Defizite bei den Schwarz-Gelben benannte.
"Wenn man den Kader mit dem der Meisterjahre 2011 und 2012 vergleicht, fällt einfach auf, dass jetzt nicht alle Positionen top besetzt sind, ein richtig starker Sechser fehlt mir aktuell. Und durch den Ausfall von Haller konnte der BVB sein Offensiv-Konzept nicht durchbringen", wurde der in Dortmund als "Fußballgott" bekannte Kohler in der "Sport Bild" zitiert.
Für den 57-Jährigen sei es für das neue Kalenderjahr umso wichtiger, dass der BVB "wieder auf den dreckigen Ergebnis-Fußball setzt, der zum Saisonstart ja schon zum Erfolg geführt hat".
In der Tat siegten die Westfalen an den ersten sieben Bundesliga-Spieltagen gleich viermal mit 1:0, rangierten zu diesem Zeitpunkt als Tabellenzweite noch drei Zähler vor dem FC Bayern.
BVB-Ikone Kohler gibt Taktik-Tipp für die Defensive
Kohler erinnerte sich dabei an seine eigene Zeit beim BVB, die mit zwei Deutschen Meisterschaften, sowie dem Gewinn des Weltpokal und der Champions League überaus erfolgreich verlief: "Bei uns hat früher auch nicht jedes Spiel top ausgesehen, trotzdem haben wir die Punkte geholt."
Als ehemaliger Innenverteidiger und Manndecker gab der Weltmeister von 1990 seinem langjährigen Arbeitgeber noch einen speziellen Taktik-Tipp mit auf den Weg, um in der bevorstehenden Rückrunde wieder zu mehr Stabilität in der Hintermannschaft zu finden: "Aus meiner Sicht könnte es sinnvoll sein, die Abwehrlinie um sieben, acht Meter weiter nach hinten zu verlegen, damit du in den entscheidenden Räumen enger stehst und die Zweikampfquote jedes Einzelnen erhöht wird."
Beim katastrophalen Jahresausklang der Dortmunder Borussia gegen den VfL Wolfsburg (0:2) und Borussia Mönchengladbach (2:4) hatte der BVB gleich mehrere grobe Abwehrfehler produziert und sich so um eine gute Ausgangsposition für die weitere Spielzeit gebracht, die im Januar fortgesetzt wird.