09.03.2023 20:55 Uhr

"BVB wurde betrogen": Hamann regt Protest an

Der BVB wütete nach der Elfmeterentscheidung
Der BVB wütete nach der Elfmeterentscheidung

Das bittere Ausscheiden von Borussia Dortmund aus der Champions League zu Beginn der Woche hallt auch Tage später noch nach. Laut Dietmar Hamann wurde der BVB um das Weiterkommen betrogen. Der TV-Experte regt an, die Protest-Form zu wählen. 

Trotz eines 1:0-Erfolgs im Hinspiel musste Borussia Dortmund am Dienstagabend nach einer 0:2-Niederlage im Rückspiel gegen den FC Chelsea die Segel streichen und den Traum vom Viertelfinaleinzug begraben. Der Hauptgrund: Eine vieldiskutierte Elfmeter-Entscheidung gegen den BVB.

Referee Danny Makkelie hatte den Strafstoß kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit nach Intervention des Videoschiedsrichters gegeben. Dortmunds Verteidiger Marius Wolf hatte das Leder an die Hand bekommen, der Schuss erfolgte jedoch aus kürzester Entscheidung, der Arm des 27-Jährigen war angelegt. Eine typische "Kann-Entscheidung", die Makkelie zu Ungunsten der Dortmunder auslegte und auf den Punkt zeigte. Ein Umstand, der Dietmar Hamann ärgerte.

"Was Dortmunds Ausscheiden betrifft, muss ich klar sagen: Der BVB wurde betrogen. Ob Dortmund gegen Chelsea ohne den wiederholten Elfmeter weitergekommen wäre, steht in den Sternen. Aber es war niemals ein Elfmeter und der VAR hätte nicht eingreifen dürfen, denn der Schiedsrichter stand fünf Meter daneben", erklärte der TV-Experte in seiner Kolumne bei "Sky".

"Der VAR hätte den Schiedsrichter nicht rausschicken dürfen und Makkelie hätte seine Meinung nicht ändern dürfen, denn es war kein Elfmeter. Und der VAR hätte die Wiederholung des Elfmeters nicht anordnen dürfen", so Hamann weiter, der dafür sogar das Regelbuch bemühte. Demnach hätte Salih Özcans etwas früher Lauf in den Sechzehner (auch) nicht zur Wiederholung des (ersten) Elfers führen dürfen, den Chelsea Kai Havertz in erster Instanz verschossen hatte.

Hamann: Dem BVB wurde "eine Riesenchance" genommen

Hamann jedenfalls riet dem BVB, das Ganze nicht auf sich sitzen zu lassen. "Ich will nicht zu tief in die Sportgerichtsbarkeit eintauchen, aber meine Frage wäre, warum es bei einem klaren Regelverstoß keine Möglichkeit gibt, Protest einzulegen? Vielleicht sollte es mal jemand machen", sendete der 49-Jährige einen Appell an die Verantwortlichen der Borussia. 


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Der Grund dafür liegt für Hamann auf der Hand: "Dem BVB wurde eine Riesenchance genommen, ins Viertelfinale einzuziehen. Wer weiß, wann sich diese Möglichkeit wieder bietet?"

Zwar seien noch einige große Kaliber dabei, aber eben auch schlagbare Teams. "Frankfurt hat letztes Jahr in der Europa League gezeigt, was alles möglich ist, wenn eine Mannschaft einen Lauf hat oder sich in einen Rausch spielt", so Hamann. Dem BVB wurde diese Möglichkeit nun genommen.

Schiedsrichter-Experten hatten die Entscheidung von Makkelie - anders als Hamann - zuvor als regelkonform eingeordnet.