BVB-Ikone kritisiert "Häme" gegen den FC Bayern

Borussia Dortmunds "Fußballgott" Jürgen Kohler stellt sich vor Titel-Rivale FC Bayern. Die BVB-Ikone fordert einen fairen Umgang mit dem deutschen Rekordmeister.
"Was mir derzeit überhaupt nicht gefällt, ist die Häme, mit der die Bayern übergossen werden", sagte Kohler dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
"Man sollte nicht vergessen, dass sie es waren, die jahrelang die Fahne für den deutschen Fußball hochgehalten haben - und zwar weltweit", argumentierte Kohler. "Und wo stünde die Bundesliga überhaupt ohne die Bayern in der Fünfjahreswertung der UEFA? Mir ist zu viel billige Polemik dabei."
Dennoch wäre ein anderer Meister nach zehn Jahren Münchner Dominanz "auch mal für die gesamte Bundesliga gut", ergänzte der Weltmeister von 1990, der in seiner aktiven Laufbahn neben dem BVB unter anderem auch für den FC Bayern auflief.
Laut Kohler seien an der Säbener Straße zahlreiche "Fehler" gemacht worden. "Sie werden das genau analysieren und auch Klartext reden müssen. Sie stehen wohl auch vor einem Umbruch, der Probleme mit sich bringt - das ist vielen Top-Klubs in Europa in den letzten Jahren widerfahren."
BVB mit "Vorteil" gegenüber dem FC Bayern
"Fakt ist, dass bei Bayern schon seit drei, vier Jahren nicht mehr alles rund läuft. Das fing unter Trainer Niko Kovac bereits an, sein Nachfolger Hansi Flick hat das dann mit seiner Art und Menschenführung hervorragend gemacht und dies mit den großen Erfolgen noch überdeckt. Doch die große Dominanz, die Bayern lange Zeit ausstrahlte, ist jedenfalls schon seit geraumer Zeit weg", führte Kohler seine Bestandsaufnahme aus.
Es gebe zwar noch ein "Restrisiko" im Meisterrennen für den BVB, allerdings angesichts der guten Ausgangslage auch "einen großen Vorteil". Das Titel-Duell sei inzwischen "in einer Phase angekommen, in der Charakter Qualität schlägt", ergänzte der 57-Jährige.