BVB-Coach gesteht: "Anstrengend und frustrierend"

Dank eines bemerkenswerten Frühjahrs ist es dem BVB II noch gelungen, den Abstieg aus der 3. Liga zu verhindern. Im März noch rangierte die U23 von Borussia Dortmund auf einem Abstiegsplatz, obwohl gerade erst der Coach gewechselt wurde. Doch genau dieser Trainerwechsel sollte sich am Ende noch auszahlen.
Aus den verbleibenden elf Spielen holte der BVB II stolze 21 Punkte und rettete am Ende ungefährdet die Klasse. Im Saison-Endspurt wurde unter anderem Aufsteiger SV Elversberg besiegt, zudem gab es einen furiosen 5:0-Auswärtssieg im kleinen Revierderby beim MSV Duisburg.
Jan Zimmermann, der im Februar von Christian Preußer übernommen hatte, sprach nun über seinen schwierigen Start beim Bundesliga-Unterbau, der mit fünf Pleiten aus sechs Spielen zunächst katastrophal war: "Die Anfangszeit war sehr anstrengend und frustrierend", gestand der 43-Jährige, der als Tiefpunkt sogar eine 1:2-Pleite beim späteren Absteiger VfB Oldenburg wegstecken musste.
Als die Schwarz-Gelben auf einen Abstiegsplatz abgerutscht waren, kam das Hallo-Wach-Erlebnis, wie Zimmermann erklärte: "Es wurde danach intern sehr deutlich. Wir standen mit dem Rücken zur Wand. Das hat uns allen die Augen geöffnet, es war klar, dass wir mehr investieren müssen. Wir sind zusammengewachsen, die Abläufe haben sich verfestigt."
Der Cheftrainer des BVB II führte aus, wie es ihm mit dem jungen Team dann gelungen sei, zurück in die Erfolgsspur zu kommen: "Die Jungs haben Vertrauen gewonnen in das, was wir machen wollen, und sich eingespielt. Wir haben es geschafft, die Qualitäten der einzelnen Spieler so zusammenzuführen, dass es eine gute Mannschaftsleistung geworden ist. Wir haben eine andere Konzentration, einen anderen Fokus und eine andere Spannung bekommen."
Njinmah will bei Werder Bremen in der Bundesliga durchstarten
Wenngleich der gesamte Abstiegskampf in der 3. Liga sehr kräftezehrend war, hätte es nach dem Dafürhalten des Dortmunder Übungsleiter "gerne noch ein paar Wochen" weitergehen können.
Zum großen Durchstarter der U23 der Westfalen entwickelte sich in den letzten Wochen Justin Njinmah, der im letzten Sommer von Werder Bremen als Leihspieler gekommen war.
Unter Zimmermann erzielte der Mittelstürmer zehn seiner 13 Saisontore, empfahl sich auch für den Profi-Kader der Dortmunder. "Er hat einen Riesenanteil daran, dass wir so souverän die Klasse gehalten haben", lobte ihn sein Trainer.
Trotz Bemühungen, den gebürtigen Hamburger fest nach Dortmund zu bekommen, wird Njinmah zunächst zu Werder Bremen zurückkehren, wo er mit 22-Jahren nun den Durchbruch als Profi schaffen will.
"Am Ende muss man akzeptieren, dass es ein Teil meiner Arbeit ist, Spieler weiterzuentwickeln, die vielleicht nicht bei Borussia Dortmund bleiben können, weil der Sprung ins Bundesliga-Team zu groß ist. Ich drücke Justin die Daumen, dass er den nächsten Schritt macht, und habe die Monate mit ihm sehr genossen", so Zimmermann über seinen Goalgetter der letzten Monate.