28.10.2023 17:33 Uhr

Pleite bei Werder: Union-Krise immer schlimmer

Urs Fischer steckt mit Union Berlin in der Krise
Urs Fischer steckt mit Union Berlin in der Krise

Union Berlin wird das Verlierer-Image nicht los. Durch das 0:2 (0:1) bei Werder Bremen setzt es für die Eisernen die zehnte Pflichtspielpleite in Folge.

Die Fans von Union Berlin feierten Trainer Urs Fischer: Zwar ging die bedenklich Negativserie mit der zehnten Pflichtspielpleite in Folge durch das 0:2 (0:1) bei Werder Bremen weiter, aber die Anhänger der Eisernen setzten mit ihren Urs-Fischer-Gesängen ein deutliches Zeichen.

Rani Khedira ergriff nach der Partie ebenfalls Partei für seinen Coach. "Wenn man sieht, was er für den Verein geleistet hat, ist er absolut der richtige Mann", sagte Khedira.

Das Spiel in Bremen war aus Union-Sicht die Fortsetzung der vergangenen Wochen. Abwehrspieler Robin Knoche unterlief ein Eigentor (38.), die Hereingabe kam von Marvin Ducksch. Der Werder-Angreifer ließ auch ein eigenes Tor noch folgen (75.). Zuvor holte sich Khedira die Rote Karte ab. Er leistete sich ein grobes Foulspiel an Romano Schmid (60.).

"Ich habe mich bei Romano entschuldigt. Ich hatte das Gefühl, dass ich noch an den Ball kommen werde", sagte Khedira am "Sky"-Mikrofon. Knoche ergänzte: "Wir haben uns sehr viel vorgenommen, wir haben gesehen - wie schon am Dienstag -, dass die Mannschaft lebt. Das 0:1 fällt sehr unglücklich."

Seit dem 26. August warten die Berliner, nach zwei Ligasiegen zum Auftakt, nun auf Zähler in einem Pflichtspiel - mit sechs Punkten steckt das Team tief im Tabellenkeller fest.

Befreiungsschlag für Werder Bremen

Dem ersatzgeschwächten SV Werder hingegen, ebenfalls unbefriedigend in die Saison gestolpert, gelang durch den dritten Bundesliga-Heimsieg ein vielumjubelter Befreiungsschlag.

Mit nun neun Punkten verabschiedeten sich die Bremer vorerst ins Tabellenmittelfeld. "Es hat mir sehr gefallen, wie wir das angegangen sind. Wir haben verdient gewonnen. Alle waren heiß, ich hatte ein gutes Gefühl", meinte Leonardo Bittencourt.

Der Weg von Union aus der Krise wird indes steinig.

Es gehe darum, "endlich wieder in die Spur zu kommen", hatte Fischer in seiner ungewohnten Rolle als Krisenmoderator vor der Partie gefordert. Mithelfen sollte dabei auch Europameister Leonardo Bonucci wieder von Beginn an, der zuvor Berichte über einen Disput mit Fischer als "erfunden" abgeschmettert hatte. David Fofana dagegen, nach dem verweigerten Trainer-Handschlag beim Champions-League-Spiel gegen die SSC Neapel (0:1) suspendiert, fehlte im Kader.

Werder Bremen belohnt sich gegen Union

Gegen Ende des ersten Durchgangs präsentierte sich Werder als das aktivere zweier vorsichtiger Teams und belohnte sich kurz vor der Pause mit der Führung.

Ducksch zog einen Freistoß aus dem Halbfeld wuchtig vors Tor - Knoche köpfte ihn in den eigenen Kasten und ließ den an der Weser zuletzt nicht mehr unumstrittenen Ole Werner auf der Trainerbank jubeln.

Bei nasskaltem Herbstwetter im ausverkauften Weserstadion kam Union stärker aus der Kabine, doch Khedira sorgte mit einer Unachtsamkeit für den nächsten Nackenschlag. Nach seinem Tritt gegen Schmid flog er völlig zu Recht vom Platz. Ducksch nutzte eine Viertelstunde vor Schluss den zusätzlichen Raum und traf per feinem Heber.