11.11.2023 11:23 Uhr

Weidenfeller attackiert BVB-Stars: "Das kann nicht sein!"

Roman Weidenfeller spielte 16 Jahre lang für den BVB
Roman Weidenfeller spielte 16 Jahre lang für den BVB

Roman Weidenfeller ist mit Borussia Dortmund zweimal Deutscher Meister geworden, stand 2013 zudem im legendären Champions-League-Finale von Wembley. Im Laufe seiner Profi-Karriere traf er außerdem zwischen 2003 und 2015 satte 24 Mal auf den FC Bayern, feierte gegen die Münchner dabei ordentliche acht Siege. Die Gier nach Erfolg im deutschen Klassiker sei vielen gegenwärtigen BVB-Profis abhanden gekommen, formulierte Weidenfeller in der Woche nach der 0:4-Heimklatsche gegen die Bayern einen klaren Vorwurf in Richtung der Schwarz-Gelben.

"Ich habe das Gefühl, dass der letzte Biss und die letzte Aufmerksamkeit vielleicht fehlen, der Respekt vor den Bayern aber vielleicht auch zu groß ist", äußerte sich der 43-Jährige in seiner Funktion als TV-Experte bei "Sky" über die neuerliche BVB-Pleite gegen den deutschen Rekordmeister. 

Borussia Dortmund hat in der Bundesliga neun der letzten zehn Duelle mit dem FC Bayern verloren, kam dabei zum Teil überdeutlich unter die Räder.

Weidenfeller berichtete davon, dass es zu seinen aktiven Jahren beim BVB noch ganz anders zuging: "Ich hatte in meiner Karriere natürlich Respekt vor jedem einzelnen Spieler beim FC Bayern. Alles große Spieler, die schon viel erreicht haben. Aber letztlich, wenn ich auf den Platz gegangen bin, wollte ich gewinnen. Und das habe ich auch ausgestrahlt. Das hat ein Neuer gesehen, das hat ein Müller gesehen", so der Weltmeister von 2014, der den BVB nach Sebastian Kehl und vor Marcel Schmelzer als Kapitän auf das Feld geführt hatte.

Weidenfeller fehlt die Gier bei den BVB-Stars

"Thomas Müller hat es mir auch bestätigt: 'Als ihr zu eurer Zeit kamt, da waren auch die Bayern am Zittern im eigenen Stadion'. Dann haben wir auch mal auswärts in der Allianz Arena gewonnen. Und zu Hause war es gang und gäbe, dass du den Heimsieg auch holst mit dem Publikum im Rücken", führte Weidenfeller weiter aus. Vor allem in den Jahren zwischen 2010 und 2013 hatte Borussia Dortmund dem FC Bayern zeitweise den Rang als Nummer eins im deutschen Fußball abgelaufen.

Heutzutage sei sowohl die Ehrfurcht vor dem Münchner Branchenprimus zu groß, aber auch die Anzahl der individuellen Fehler schlichtweg zu hoch, betonte Ex-Keeper Weidenfeller: "Das fehlt mir ein Stück weit. Es kann alles passieren, aber dass du nach drei Minuten wegen so einer Unachtsamkeit mehrerer Spieler das 0:1 bekommst gegen Bayern München, das kann aus meiner Sicht sein!", nannte Weidenfeller den frühen Rückstand vom vergangenen Samstag als Beispiel.

Am vergangenen Spieltag hatte sich vor allem Nationalspieler Nico Schlotterbeck bei der ersten Bayern-Ecke der Partie nach drei Minuten viel zu nachlässig in der Verteidigung gezeigt und seinen Gegenspieler und Torschützen Dayot Upamecano aus den Augen verloren.