20.11.2023 07:48 Uhr

DFB-Legende findet deutsche Defensive "erschreckend"

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wackelt hinten bedenklich
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wackelt hinten bedenklich

Nach der verdienten Heimschlappe gegen die Türkei ist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zurück im Krisenmodus. Keine sieben Monate vor Beginn der Heim-EM wächst der Druck auf Bundestrainer Julian Nagelsmann, der die wackelige Defensive wie bereits sein Vorgänger Hansi Flick nicht in den Griff zu bekommen scheint. DFB-Legende Thomas Helmer schlägt Alarm.

"Nach der USA-Reise und den ersten beiden Länderspielen unter Bundestrainer Julian Nagelsmann hatten wir alle Hoffnung, ja eine gewisse Euphorie, bezüglich einer Weiterentwicklung der Nationalmannschaft. Das 2:3 gegen die Türkei kam als Dämpfer zur Unzeit, wirkt wie ein kleiner Schritt zurück", schrieb der Europameister von 1996 in seiner "kicker"-Kolumne.

Sollte auch der zweite November-Test gegen Österreich (Dienstag, 20:45 Uhr) in die Hose gehen, müssten sich die Nationalspieler "bis zu den nächsten Partien im März sehr lange mit einem Negativerlebnis rumschlagen", warnte der 58-Jährige.

Nagelsmanns heftig kritisiertes Experiment mit Offensiv-Ass Kai Havertz auf der linken Abwehrseite fand Helmer derweil nicht ganz so schlimm, der Ex-Leverkusener habe die "ungewohnte Rolle ordentlich gelöst". Eine Dauerlösung sei dies allerdings nicht.

Helmer: Defensive der Nationalmannschaft "erschreckend"

Helmer vermisst im DFB-Team "links wie rechts gute Außenverteidiger", weshalb er vorschlug, "Benjamin Henrichs nach links zu ziehen und Joshua Kimmich rechts hinten zu bringen". Denn: "Davon verspräche ich mir mehr Stabilität."

Zugleich könnte auf diese Weise das Problem der Doppelsechs-Besetzung elegant gelöst werden. Dort harmonieren Kimmich und Kapitän Ilkay Gündogan weiterhin kaum, auch Helmer sah gegen die Türkei eine Konstellation, die "nicht optimal funktioniert".

Der langjährige Abwehrspieler sieht hinten immer noch riesige Defizite. "Generell funktioniert der Defensivverbund auf erschreckende Art nicht zusammen. Sobald ein Gegentor fällt, tun sich die Jungs schwer. Sie wirken nicht als Einheit, in der einer dem anderen hilft, die Abstimmung ist nicht vorhanden. Deshalb bleibt die Defensive die größte Baustelle bis zur EM", so Helmer.