20.11.2023 09:49 Uhr

Matthäus legt nach: "Ein Schlag ins Gesicht"

Lothar Matthäus sieht das Havertz-Experiment von Julian Nagelsmann kritisch
Lothar Matthäus sieht das Havertz-Experiment von Julian Nagelsmann kritisch

Mit der Aufstellung von Kai Havertz als Linksverteidiger hat Julian Nagelsmann für eine große Überraschung gesorgt. Für das Defensiv-Experiment bei der Nationalmannschaft gab es eine Menge Kritik. Auch Lothar Matthäus sendete deutliche Worte in Richtung des Bundestrainers.

Bereits direkt nach der Partie hatte der Rekordnationalspieler Kritik an der Aufstellung des Angreifers vom FC Arsenal geäußert. "Ich habe gedacht, die Ausprobiererei ist vorbei, nachdem Hansi Flick beurlaubt worden ist", wunderte sich der 62-Jährige bei RTL.

"Natürlich hat man als Trainer eine Idee. Aber die Dreierkette beherrscht die deutsche Mannschaft einfach nicht", legte er nach und monierte, dass in der Abwehrkette "keine Abstimmung" zu erkennen sei, was dazu führte, dass die Türkei "große Räume" hatte.

Nationalmannschaft: Havertz-Aufstellung "ein Schlag ins Gesicht"

In seiner Kolumne für den Pay-TV-Sender "Sky" äußerte sich Matthäus erneut kritisch über das gescheiterte Experiment des Bundestrainers. Die Aufstellung von Havertz (sport.de-Note 4,5) auf der defensiven Außenbahn sei "ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die zuletzt dort gespielt hatten, auch wenn es auf der linken Abwehrseite zuletzt Probleme gab".

Nagelsmann sah dies nach dem Spiel etwas anders. Der 24-Jährige habe demnach eine "Weltklasse-Leistung" gezeigt und sprach von "unserem besten Mann". Dieser Wahrnehmung pflichtete der Weltmeister von 1990 jedoch nicht bei: "Havertz ist kein Schienenspieler und wird es auch nicht sein. Die Weltklasse, die Nagelsmann in Havertz sieht, hat dieser bisher nur in der Offensive gezeigt."

"Es kann keine Dauerlösung sein, wenn ich einen der besten deutschen Offensivspieler der vergangenen Jahre auf einmal Außenverteidiger spielen lasse", bilanzierte Matthäus, der zu Gunsten von Havertz lieber auf Füllkrug im Sturmzentrum verzichte würde.