23.11.2023 14:36 Uhr

FC Bayern als Wohlfühloase: Tuchel sucht positive Energie

Thomas Tuchel muss beim FC Bayern etliche Probleme bewältigen
Thomas Tuchel muss beim FC Bayern etliche Probleme bewältigen

Hohe Belastung, frustrierte Nationalspieler: Thomas Tuchel hat beim FC Bayern vor dem Spiel beim 1. FC Köln einiges zu moderieren.

Thomas Tuchel hatte keine Zeit zu verlieren. Gerade mal eine gemeinsame Einheit blieb dem Trainer des FC Bayern am Donnerstag, um seine zahlreichen Nationalspieler wieder fit für den Bundesliga-Alltag zu bekommen.

Statt wie schon vor Wochen also den "glorreichen Spielplan" anzuprangern, richtete Tuchel den Fokus auf die eigene Aufgabe. Schließlich mussten einige Spieler vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln am Freitagabend (20:30 Uhr) nicht nur ihre müden Beine auflockern.

"Wir wollen ein Umfeld bieten, wo man sich sicher und ruhig fühlt, wo man die Dinge auch mal abstreifen kann", betonte Tuchel mit Blick auf die deutschen Nationalspieler am Donnerstag.

Vor allem das Bayern-Quintett Thomas Müller, Leon Goretzka, Serge Gnabry, Leroy Sané und Joshua Kimmich dürfte nach den blamablen Niederlagen gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) mit reichlich Frust im Gepäck zurück an die Säbener Straße gekommen sein.

Stars des FC Bayern sollen neue Energie tanken

Umso wichtiger sei es für diese Spieler, jetzt "neue, positive Energie zu tanken", sich voll und ganz auf den FC Bayern zu konzentrieren, so Tuchel. Tatsächlich dürfte es Kimmich, Müller und Co. fast recht sein, dass sie sich schon in Köln - nur drei Tage nach der Blamage von Wien - wieder anderen Dingen als der Nationalmannschaft widmen dürfen. Belastung hin oder her.

Die hatte Tuchel schon vor der Länderspielpause angeprangert. "Das ist natürlich eine sensationelle Ansetzung für den FC Bayern München", stänkerte der 50-Jährige damals über die Partie in Köln. Auch am Donnerstag sprach er von einer "sehr sehr unglücklichen Ansetzung". Tuchel gab sich diesmal aber deutlich diplomatischer, übte lieber generelle Kritik an der Belastung im europäischen Fußball.

Schließlich soll das eigene Schicksal keinesfalls als Entschuldigung dienen. "Wir werden nicht drauf rumreiten, sondern müssen uns den Gegebenheiten anpassen", forderte Tuchel. Eine kurzfristige Anreise am Freitagmorgen gebe den Spielern etwas mehr Zeit mit ihren Familien.

FC Bayern als klarer Favorit nach Köln

Bis auf Jamal Musiala und Matthijs de Ligt steht zudem einzig hinter einem Einsatz von Raphael Guerreiro noch ein Fragezeichen. Grundsätzlich stünden jedoch alle Nationalspieler "unter Beobachtung", so Tuchel, der überhaupt glücklich war, dass seine Spieler gesund zurückgekommen waren: "Das ist das Allerwichtigste."

In Köln treten die Münchner so oder so als haushoher Favorit an, alles andere als drei Punkte gegen den Tabellen-17. und die vorübergehende Tabellenführung wären eine große Überraschung. Schließlich sind die Bayern in der Bundesliga mit 29 von 33 möglichen Punkten weiterhin ungeschlagen, einzig das Pokal-Aus in Saarbrücken trübt die ansonsten starke Bilanz.

Auch Uli Hoeneß sieht den Rekordmeister dementsprechend auf dem richtigen Weg. "Mein Eindruck ist, dass sich zwischen Mannschaft und Trainer eine Einheit bildet", sagte der Ehrenpräsident dem "kicker". Ob diese sich auch nach enttäuschenden und kräftezehrenden Länderspielpausen bewährt, dürfen Tuchel und seine Spieler in Köln beweisen.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Köln: Schwäbe - Schmitz, Hübers, Chabot, Heintz - Martel, Ljubicic - Maina, Thielmann, Kainz - Selke. - Trainer: Baumgart

München: Neuer - Mazraoui, Upamecano, Kim, Davies - Kimmich, Goretzka - Coman, Müller, Sane - Kane. - Trainer: Tuchel