20.12.2023 09:42 Uhr

Irre Details zum Kolo-Muani-Transfer durchgesickert

Randal Kolo Muani im Frankfurt-Trikot: Ein Bild aus alten Tagen
Randal Kolo Muani im Frankfurt-Trikot: Ein Bild aus alten Tagen

Schon die Wochen vor dem Last-Minute-Transfer von Randal Kolo Muani von Eintracht Frankfurt zu Paris Saint-Germain waren ereignisreich, doch so richtig rund ging es dann vor allem am Abend des Deadline Days selbst zwischen den SGE- und PSG-Verantwortlichen, wie ein Medienbericht nun detailliert nachzeichnete.

Als Randal Kolo Muani im Sommer 2022 ablösefrei zu Eintracht Frankfurt kam, konnte noch keiner ahnen, dass der Angreifer nur ein Jahr später für sage und schreibe 95 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain weiterziehen würde - selbst am Transfertag standen die Zeichen trotz des vorangegangenen Streiks des Franzosen bis zuletzt deutlich auf Verbleib. Doch dann folgte ein irrer Abend, der alles veränderte, wie die "Sport Bild" berichtet.

Demnach war der Verkauf von Kolo Muani am 1. September um 18 Uhr eigentlich vom Tisch. Das Angebot von PSG lag bei etwa 65 bis 70 Millionen Euro und damit zu weit weg von den geforderten 100 Millionen Euro der Frankfurter. Auch eine Verrechnung von PSG-Angreifer Hugo Ekitiké war nicht mehr möglich, weil das Transferfenster für Zugänge in Deutschland schon geschlossen war - anders als in Frankreich, wo bis 23 Uhr eingekauft werden konnte.

Genau deshalb probierten es die Pariser weiter, bekamen aber SGE-Vorstandsboss Axel Hellmann nicht ans Handy, da dieser sich laut dem Bericht am Abend auf einer Veranstaltung am Frankfurter Flughafen befand und sein Handy ausgeschaltet hatte. Auch andere Vorstandsmitglieder waren unterwegs und nicht erreichbar. 

Als Hellmann sein Handy erst nach 19 Uhr wieder einschaltete, soll er fünf Anrufe von PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi gesehen und sich bei Frankfurts Sportchef Markus Krösche erkundigt haben, was los sei. Hellmann, der auf dem Weg zu einem lange geplanten Treffen mit der Familie in einem Restaurant war, habe dann erst einmal dieses aufgesucht, Essen bestellt und erst dann Al-Khelaifi zurückgerufen, heißt es weiter.

Eintracht Frankfurt: Hellmann-Entgegenkommen sorgt für Einigung

Dieser habe mit Nachdruck darauf bestanden, Kolo Muani noch verpflichten zu wollen. Mehrere Anrufe sollen gefolgt sein, in denen der PSG-Funktionär sein Angebot von 75 Millionen Euro bis auf 80 Millionen Euro plus Prämien erhöhte, während Hellmann mit den anderen Eintracht-Entscheidern Rücksprache hielt. 

Ein Krimi entwickelt sich. Hellmann setzte sich zwischenzeitlich an den Tresen des Restaurants um, um sein Handy laden zu können, dessen Akku so gut wie leer war. Weil der PSG-Boss keinesfalls die 100-Millionen-Euro-Grenze offiziell knacken wollte, kam Hellmann Al-Khelaifi offenbar ein einziges Mal entgegen und bot schließlich die bekannten 95 Millionen Euro inklusive Boni an. 

Erst gegen 21 Uhr bekam Kolo Muani die Zusage für den Medizincheck, im Hintergrund wurden Prämienregelungen verhandelt. Weitere acht Mal sollen Hellmann und Al-Khelaifi dazu noch telefoniert haben bis kurz vor 23 Uhr. Erst in der letzten Minute ging der Transfer per Meldung an die FIFA.

Die letzten Details zu den Prämien wurden erst weit danach festgezurrt. Nach Informationen von "Sport Bild" erhielt die Eintracht eine Basis-Ablöse von 80 Millionen Euro. Dazu kommen leicht erreichbare Bonuszahlungen von zehn Millionen Euro und fünf Millionen Euro, die nur aufs SGE-Konto wandern, wenn PSG beispielsweise die Champions League gewinnt.