Kingsley Coman wechselte im Sommer 2015 zum FC Bayern, zählt damit zu den dienstältesten Spielern überhaupt im Kader des deutschen Rekordmeisters. Mit seinen acht Meistertiteln steht er mittlerweile auf einer Stufe mit Vereinsikonen wie Oliver Kahn, Bastian Schweinsteiger oder Philipp Lahm und genießt aufgrund seines Siegtores im Champions-League-Finale 2020 ohnehin schon Legendenstatus. Jetzt klärte sein Entdecker Michael Reschke auf, wie es damals überhaupt zu dem Transfer des Franzosen kam.

Im Sommer 2015 hatte zunächst der damalige Cheftrainer des FC Bayern, Pep Guardiola, der Vereinsführung signalisiert, Verstärkungen für die Flügelpositionen zu benötigen. "Guardiola war damals unser Trainer, er wollte unbedingt noch einen Außenspieler haben, der Geschwindigkeit hatte. Robben und Ribery hatten beide zu diesem Zeitpunkt schon eine gewisse Verletzungsanfälligkeit", berichtete Reschke, der damals als Technischer Direktor beim FC Bayern angeheuert hatte, bei "Sky" über den Transfersommer 2015.

"Wir haben dann Kingsley Coman verpflichtet, der zuvor bei Juventus Turin praktisch gar keine Rolle gespielt hat", so Reschke weiter, der den pfeilschnellen Franzosen schon Jahre zuvor in dessen Zeit bei Paris Saint-Germain ins Visier genommen hatte.

Als damaliger Manager von Bayer Leverkusen hatte Reschke bereits 2014 ein Auge auf Coman geworfen: "Er hat sich damals nach PSG für Turin anstelle Bayer Leverkusen entschieden. Mir war die Klasse und die Qualität von Kingsley bekannt und ich war mir sicher, dass er unter Pep Guardiola noch einmal aufblühen würde", erklärte der Funktionär, warum er sich ein Jahr später bei Bayern München erneut für den Außenstürmer einsetzte.

Coman startet beim FC Bayern direkt durch

Die FCB-Klubführung um den damaligen Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge hatte zunächst ihre Zweifel angemeldet, wie Reschke weiter berichtete: "Wieso sollen dir den verpflichten? Der spielt bei Juventus ja überhaupt keine Rolle", hatte Rummenigge nach Reschkes Aussage gefragt.

"Da konnte ich ihm glaubhaft klarmachen, dass Coman in Turin auf der falschen Position, nämlich als zweiter Stürmer gespielt hatte. Dabei war er ein klarer Außenspieler", so der heute 66-Jährige.

Nachdem er im Juve-Trikot lediglich sechs Serie-A-Spiele von Angang an bestritt und dabei kein einziges Tor erzielte, startete er beim FC Bayern gleich richtig durch. Bis heute hat es der Franzose auf 197 Bundesliga-Spiele gebracht, in denen er 41 Tore erzielte.