22.02.2024 15:00 Uhr

Nach Tuchel-Aus: Effenberg rechnet mit dem FC Bayern ab

Stefan Effenberg sieht den FC Bayern am Scheideweg
Stefan Effenberg sieht den FC Bayern am Scheideweg

Nach der Saison gehen der FC Bayern und Trainer Thomas Tuchel getrennte Wege. Eine Entscheidung, die Stefan Effenberg nachvollziehen kann. Der ehemalige Nationalspieler sieht den Rekordmeister am Scheideweg.

Es sei "der richtige Schritt" gewesen, die Zusammenarbeit nach der Saison zu beenden, schrieb Effenberg in seiner neusten "t-online"-Kolumne.

Zwar könne man "darüber diskutieren", ob die Trennung "nicht sofort" hätte vollzogen werden müssen, allerdings wäre es "auch nicht gerade einfach gewesen, jetzt einen geeigneten Übergangstrainer zu finden", so der 55-Jährige.

Tuchels Arbeitspapier wäre ursprünglich bis 2025 gelaufen und wird nun Ende Juni vorzeitig aufgelöst.

Effenberg zufolge war man beim FC Bayern "mit der Entwicklung, die die Mannschaft seit knapp einem Jahr unter Tuchel genommen hat, nicht zufrieden".

Ein personeller Umbruch sei daher unumgänglich, das Team benötige "frisches Blut und neues Leben".

Effenberg kritisiert Trainerverschleiß des FC Bayern

In den vergangenen acht Jahren standen sieben verschiedene Trainer für den FC Bayern an der Seitenlinie. Eine besorgniserregende Entwicklung, findet Effenberg.

"Das ist eine extrem hohe, deutlich zu hohe Zahl. Und für einen Verein wie Bayern München total untypisch", gab der gebürtige Hamburger zu bedenken. Der Klub müsse "zwingend" daran arbeiten, hier wieder "Konstanz hereinzubringen".

Ungeachtet dessen hatte auch Effenberg das Gefühl, dass es zwischen Coach und Kader nicht so recht gefunkt hat. "So richtig stabil sah die Mannschaft unter Tuchel nie aus", bilanzierte er.

Der Nachfolger von Julian Nagelsmann sei "oft dünnhäutig" gewesen und habe gestandene Profis wie Joshua Kimmich grundlos demontiert. "Er nimmt seinen Spielern so ihr Selbstvertrauen", kritisierte Effenberg.

In den kommenden Wochen und Monaten erwartet er eine Menge Brisanz an der Säbener Straße. "Das kann auch noch sehr gefährlich für Bayern werden, wenn es darum geht, wie diese Saison ausgehen wird", prophezeite der Champions-League-Sieger von 2001.