08.03.2024 14:42 Uhr

"Hinkebein" Tuchel hofft auf Sieg im Sitzen

Thomas Tuchel - hier 2020 als PSG-Trainer - kennt sich mit Fußverletzungen aus
Thomas Tuchel - hier 2020 als PSG-Trainer - kennt sich mit Fußverletzungen aus

Pulitzer-Preisträger Norman Mailer bezeichnete den Box-Weltmeister im Schwergewicht einmal als "großen Zeh Gottes". Gut, dass Thomas Tuchel kein Schwergewichtler, sondern nur schlanker Trainer des FC Bayern ist - der sich von seinem gebrochenen großen Zeh beim Coachen nicht aufhalten lässt.

Auf die Trainerbank humpeln - damit kennt sich Thomas Tuchel aus. Im Sommer 2020 brach er sich in Diensten von Paris Saint-Germain den linken Mittelfußknochen, führte PSG trotz Schiene und Krücke ins Finale der Champions League (das Tuchel ausgerechnet gegen den FC Bayern verlor).

Vor dem Champions-League-Rückspiel der Bayern am vergangenen Dienstag gegen Lazio Rom knackste es bei Tuchel erneut. Bei seiner Motivationsrede vor dem Heimspiel trat er so stark gegen eine Tür, dass der große rechte Zeh zerbarst. 

"Erste Meldung: Der Trainer ist kein Simulant, der Großzeh ist gebrochen", scherzte Tuchel zu Beginn der Pressekonferenz vor dem Spiel der Münchner gegen seinen Ex-Klub Mainz 05. Dabei hob er seinen rechten Fuß über den Tisch, um zu zeigen, dass er dort eine schützende Orthese statt eines Schuhs trägt.

"Ich weiß noch nicht, ob ich lange stehen kann. Ich versuche, eine Lösung zu finden mit einem stabilen Schuh. Ich habe schon genügend Spiele im Sitzen gecoacht, das ging auch gegen Lazio", kündigte Tuchel eine Runde Sitzfußball für sich an. 

FC Bayern: Tuchel muss "gewinnen, gewinnen, gewinnen"

Der 50-Jährige hofft, dass der souveräne 3:0-Sieg über Lazio Rom seiner in dieser Saison so schwankenden Mannschaft "Mut und Vertrauen" für den Bundesliga-Alltag gibt. "Für uns gilt es nur, eine neue Stabilität zu finden. Das ist das Hauptthema für uns", sagte er auf den Titelkampf angesprochen.

Trotz zehn Punkten Rückstand auf Bayer Leverkusen hätten die Bayern die Schale "noch nicht abgeschenkt", versicherte Tuchel. "Aber es gibt was zwischen abgeschenkt und Kampfansage - Realität. Leverkusen spürt nicht den unmittelbaren Atem von uns." Man müsse "gewinnen, gewinnen, gewinnen."