17.03.2024 10:16 Uhr

Offiziell: Wolfsburg trennt sich von Kovac!

Niko Kovac wurde vom VfL Wolfsburg freigestellt
Niko Kovac wurde vom VfL Wolfsburg freigestellt

Es hatte sich angedeutet: Der VfL Wolfsburg hat sich am Sonntag von Trainer Niko Kovac getrennt. Nach der unglücklich zustande gekommenen 1:3-Heimniederlage gegen den FC Augsburg sahen sich die Verantwortlichen gezwungen, auf den sportlichen Absturz der vergangenen Monate zu reagieren.

Die Worte des Übungsleiters hatten schon am frühen Samstagabend ein wenig nach Abschied und Vermächtnis geklungen.

"Die Jungs leben, die Jungs sind fleißig, die Jungs geben immer alles. Und ich bleibe dabei: Diese Jungs werden sich belohnen. Egal, wer hier Trainer ist", erklärte der frühere Meistercoach des FC Bayern nach dem neuerlichen Tiefschlag.

Bislang wollten die Niedersachsen die Saison unbedingt mit Kovac zu Ende bringen und sich dann im Sommer auf seiner Position neu aufstellen.

Am Sonntag folgte die Kehrtwende: Der 52-Jährige wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt, auch sein Assistent und Bruder Robert sowie Aaron Briggs müssen gehen.

"Nach der Niederlage gegen den FC Augsburg sind wir in der internen Aufarbeitung des Spiels und unserer Gesamtsituation zu dem Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit zu beenden. Wir bedauern die Entwicklung und halten es für erforderlich, der Mannschaft jetzt einen neuen Impuls zu geben, um die Situation zu stabilisieren", wurde VfL-Geschäftsführer Marcel Schäfer zitiert.

Kovac sagte zum Abschied: "Natürlich bin vor allem ich als Cheftrainer enttäuscht darüber, dass es uns nicht gelungen ist, trotz vielversprechender Ansätze den Turnaround zu schaffen. Der Mannschaft, dem gesamten Klub und seinen Fans wünschen wir das Allerbeste für den weiteren Saisonverlauf und für die Zukunft."

VfL Wolfsburg unter Niko Kovac im freien Fall

Seit Oktober schon liefert der als Europapokal-Kandidat gestartete VfL die Zahlen eines Absteigers: noch immer kein Sieg im Jahr 2024, nur zwei Dreier in den vergangenen 20 Partien der Fußball-Bundesliga.

Die Folge: Mittlerweile stecken die Wolfsburger tatsächlich im Abstiegskampf. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt nach dem Mainzer Sieg gegen den VfL Bochum nur noch sechs Punkte.

Bereits am Samstag hatte vieles auf eine Trennung noch vor der zweiwöchigen Länderspielpause hingedeutet. Auch, weil Schäfer diesmal anders als in den vergangenen Wochen ein Bekenntnis zu seinem einstigen Wunschtrainer vermieden hatte.

"Man sollte nach dem Spiel die Gelegenheit bekommen, das Ganze intern zu besprechen und dann gemeinsam zu sehen: Wie kann es weitergehen", sagte der frühere VfL-Profi Schäfer. "Wenn man so eine hohe Anzahl an Spielen hat, die man nicht gewonnen hat", dann sei es verständlich, "dass ich hier kurz nach einem Spiel keine Personaldiskussion führen möchte. Sondern ich möchte erst mal intern aufarbeiten und gemeinsam besprechen."

Jene Besprechungen führten nun zum Aus von Kovac. Wer die Mannschaft im nächsten Ligaspiel beim ebenfalls kriselnden Werder Bremen am 30. März betreuen wird, soll in Bälde geklärt sein.

Als mögliche Nachfolgekandidaten gelten laut "Bild" der derzeit vereinslose ehemalige Bundesliga-Trainer Ralph Hasenhüttl (zuletzt FC Southampton) und Matthias Jaissle (Al-Ahli). "Sky" bringt zudem Bo Svensson (zuletzt FSV Mainz 05) ins Spiel.