25.03.2024 11:48 Uhr

Glasner: "Das wäre in Frankfurt undenkbar gewesen"

Seit gut einem Monat für Crystal Palace verantwortlich: Oliver Glasner
Seit gut einem Monat für Crystal Palace verantwortlich: Oliver Glasner

Mit Eintracht Frankfurt war Oliver Glasner noch im letzten Jahr in der Champions League aktiv, nun hat der frühere Bundesliga-Trainer, der seit Mitte Februar bei Premier-League-Vertreter Crystal Palace angestellt ist, auf Unterschiede zwischen seinem Ex-Klub aus Hessen und seinem neuen Arbeitgeber in England hingewiesen und zudem verraten, warum ihn Spiele in der Königsklasse gar nicht so sehr reizen.

Nach seinem Abschied von Eintracht Frankfurt im letzten Sommer legte Oliver Glasner erst einmal eine Pause ein. Mehr als ein halbes Jahr nahm sich der Erfolgscoach der SGE eine Auszeit, bevor er schließlich am 20. Februar 2024 bei Crystal Palace anheuerte.

Vom "kicker" gefragt, warum er sich dem vergleichsweise kleinen Premier-League-Klub anschloss, sagte er, dass er eine Aufgabe gesucht habe, wo "ich glücklich bin, wenn ich etwas mitgestalten, einen Klub nach vorne bringen kann. Wie in Linz, Wolfsburg oder Frankfurt. Das ging sogar überall schneller als gedacht."

Dass er - anders als zuletzt noch in der Mainmetrople - nun vorerst keine Champions-League-Luft mehr schnuppern kann, sei zwar schade, denn die Königsklasse sei "reizvoll", aber: "Mit Frankfurt haben wir in der Gruppe gegen Sporting, Tottenham und Marseille gespielt. Wenn ich jetzt mal die Premier League als Vergleich nehme, können meistens alle vier, die in der Königsklasse starten, den Wettbewerb auch gewinnen. Also spielt man zweimal mindestens gegen vier, gefühlt eher sechs Champions-League-Klubs", hob Glasner die Vorteile der starken englischen Liga hervor.

"Hinzu kommen zwei, drei, vier Teams, die die Europa League gewinnen könnten. Ist ein Europa-League-Spiel gegen Antwerpen denn außergewöhnlicher als ein Ligaspiel gegen Brighton?", fragte der Österreicher. Titel seien ihm ohnehin nicht so wichtig.

Glasner: "Gänsehaut" bei Jubelbildern aus Frankfurt

"Die Medaille für den Europa-League-Sieg, die liegt irgendwo im Nachtkästchen, die habe ich seitdem nicht einmal angeschaut", verriet der frühere SGE-Coach, der 2022 mit der Eintracht triumphierte.

"Aber ich habe mir viele Bilder angesehen, vom Endspiel, von der Party, vom Empfang. Dazu den Kinofilm, da kriege ich gerade wieder eine Gänsehaut! Deswegen möchte ich gerne Trainer sein", so Glasner.

Aus den ersten Wochen bei Crystal Palace sei ihm im Gedächtnis geblieben, "dass es ein Geben und Nehmen in Sachen Fußballkulturen ist".

Das Ganze machte er an einem Beispiel deutlich: "Wir haben [...] abgeschafft, dass es zwei trainingsfreie Tage gibt, einer reicht in der Regel."

Gleichzeitig habe man aber "an der für Crystal Palace sinnvollen Tradition festgehalten, dass wir uns bei Heimspielen im Stadion treffen und nicht noch vorher gemeinsam ewig mit dem Bus durch die Stadt fahren", so Glasner weiter, der hinzufügte: "Das wäre in Frankfurt undenkbar gewesen."