21.04.2024 10:31 Uhr

Tuchel zählt Doppelpacker Müller an

Traf doppelt für den FC Bayern: Thomas Müller
Traf doppelt für den FC Bayern: Thomas Müller

Mit zwei Toren beim 5:1-Sieg des FC Bayern gegen den 1. FC Union Berlin war Thomas Müller am Freitagabend der prägende Akteur des Spiels - zumindest auf dem Papier. Das Münchner Urgestein ordnete seine Leistung weniger überschwänglich ein, Coach Thomas Tuchel fand sogar überraschend kritische Worte.

"Die Tore waren absolut top, aber die Form war nicht gut", sagte Thomas Tuchel nach dem überzeugenden 5:1 (2:0)-Erfolg von Fußball-Rekordmeister FC Bayern München bei Union Berlin über die Leistung von Doppeltorschütze Thomas Müller. Der 34-Jährige sei "in dieser Form" kein Kandidat für einen Einsatz im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid.

Tuchel hatte bereits in den Viertelfinal-Duellen gegen den FC Arsenal auf Müller verzichtet, deutete unter der Woche aber an, dass Müller im Halbfinale seinen 150. Einsatz in der europäischen Fußball-Königsklasse verzeichnen werde. Am Samstagabend ruderte der 50-Jährige allerdings deutlich zurück: Das besondere Jubiläum müsse sich Müller "aber trotzdem verdienen", so Tuchel.

FC Bayern ist kein "Streichelzoo"

Für Unmut dürfte die Wortwahl bei Müller allerdings nicht sorgen, der Offensivspieler selbst sah seine Leistung gegen Union eher kritisch. "Der Trainer hat das Spiel leider so gesehen wie ich. Die Tore waren super, aber es waren auch viele Ballverluste dabei. Es lief nicht alles perfekt", gab Müller zu. "Ich habe nicht so viele Bälle in gefährlichen Zonen behalten oder an den Mann bringen können. Aber ich habe mich von sowas noch nie unterkriegen lassen."

Und weiter: "Wir sind ja hier nicht im Streichelzoo. Wir Spieler sind jederzeit dazu eingeladen, in allen Minuten, die wir auf dem Trainingsplatz oder Spielfeld stehen, uns so zu präsentieren, dass er [Tuchel, d.Red.] an einem nicht vorbeikommt."

Gegen Real sei am Ende allerdings ausschließlich von Bedeutung, dass ein Team auf dem Rasen stehe, das gewinnt. "Es ist immer ein nettes Spielchen und ich finde es amüsant, dass noch immer die klassische Müller-Frage kommt. Klar, jeder will Zeitungen und Klicks verkaufen, ich bin kein Dummkopf. Aber am Ende des Tages ist es schon zäh für den Trainer. Er stellt so auf, wie er meint, dass er am besten gewinnt. Manchmal bin ich dabei und manchmal nicht. Wenn ich von der Bank komme, haue ich auch alles rein." Er selbst freue sich aber natürlich auf jede Partie, bei der er in der Startelf stehe.