23.04.2024 15:08 Uhr

Bayer-Boss Rolfes gibt Transfer-Einblicke

Simon Rolfes ist für die Transfers bei Bayer Leverkusen zuständig
Simon Rolfes ist für die Transfers bei Bayer Leverkusen zuständig

Simon Rolfes hat mit seinen Transfer-Entscheidungen im vergangenen Sommer die Weichen für den atemberaubenden Erfolg von Bayer Leverkusen gestellt. Nun gab der Ex-Profi Einblicke in seine Arbeit. An mehreren Leistungsträgern war er gleich einige Jahre hinterher, verriet Rolfes.

Der Plan von Simon Rolfes ist aufgegangen: Der Sportchef von Bayer Leverkusen hat eine perfekt funktionierende Mischung im Kader zusammengestellt, bestehend aus jungen Talenten und gestandenen Spielern. Von Trainer Xabi Alonso wurden diese Spieler binnen weniger Monate zu einer inzwischen 45 Pflichtspiele in Folge ungeschlagenen Erfolgstruppe geformt.

"Eine Mannschaft nur mit Ist-Qualität zusammenzustellen, ist für Bayer 04 nicht realistisch", erklärte Rolfes nun im Gespräch mit "Bild am Sonntag" die Hintergründe: "Wir müssen auch Spieler über einen gewissen Zeitraum bis ans höchstmögliche Niveau heranführen." 

Er habe daher mit seinem Team "in den zurückliegenden zwei, drei Jahren viele entwicklungsfähige Spieler geholt", die sich etwa durch internationale Erfahrung entscheidend weiterentwickeln konnten. "Das war das starke Fundament der Mannschaft, die dann punktuell durch Ist-Qualität ergänzt wurde."

Xhaka bei Bayer Leverkusen der Königstransfer des Sommers

Eine zentrale Säule war die Verpflichtung im vergangenen Sommer von Granit Xhaka, der auf Anhieb Leistungsträger und Führungsspieler wurde. 

"Wir brauchten einen erfahrenen Spieler mit fußballerischer und körperlicher Präsenz, sozialer Kompetenz und Führungsqualität, sprachlich begabt – all das sollte im Rahmen des Budgets abgebildet sein", erklärte der Sportchef: "Wenn du dann mit diesem sehr anspruchsvollen Profil in den Markt gehst, siehst du, wie die Listen schrumpfen. Granit war immer unsere absolute Königslösung."

Bei Xhaka habe Rolfes daher frühzeitig vorgefühlt, Ende März 2023 sei man sich dann einig gewesen. "Die Botschaft, dass Granit gerne noch mal zurück nach Deutschland und etwas Neues ausprobieren wollte, hatte er uns früh gesendet."

Rolfes hatte Grimaldo schon lange auf dem Zettel

An eine Verpflichtung von Shootingstar Alejandro Grimaldo, der ablösefrei von SL Benfica kam, hatte Simon Rolfes derweil weitaus länger gedacht. "Ich war wegen ihm schon im Januar 2020 in Portugal. Es war nicht das erste Mal, dass ich mir einen Spieler angeschaut habe, der in dem Moment nicht realistisch war, aber perspektivisch interessant", so der Ex-Profi: "Das war bei Florian Wirtz ähnlich, ich habe ihn das erste Mal mit 13 Jahren gesehen, mit 16 ist er dann zu uns gekommen."

Florian Wirtz, ohnehin einer der begabtesten deutschen Fußballer, hat unter Cheftrainer Xabi Alonso noch einmal eine weitere Leistungsexplosion erfahren. Mit je elf Toren und Vorlagen hat der 20-Jährige maßgeblichen Anteil am Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte.