24.04.2024 10:47 Uhr

Details zu Hierarchie-Problemen bei Schalke 04 durchgesickert

Schalke-Trainer Karel Geraerts kämpft mit immensen teaminternen Problemen
Schalke-Trainer Karel Geraerts kämpft mit immensen teaminternen Problemen

Dass es der Mannschaft des FC Schalke 04 an Struktur mangelt, ist angesichts des enttäuschenden Saisonverlaufs in der 2. Fußball-Bundesliga offenkundig. Jetzt sind neue Details zum großen Hierarchieproblem beim Revierklub durchgesickert.

Ein Trainerwechsel, zwei suspendierte Spieler: Beim FC Schalke 04 rumort es im ersten Jahr nach dem erneuten Bundesliga-Abstieg gewaltig. Die Folge: Als Tabellen-13. müssen sich die Königsblauen immer noch nach hinten umsehen. Vier Spieltage vor Saisonende beträgt der Vorsprung auf Platz 16 nur fünf Punkte.

Das Fachmagazin "Sport Bild" sieht einen "großen Umbruch" auf S04 zukommen - auch für den Fall, dass die Mission Klassenerhalt gelingt. Der Mannschaft fehle es an "Struktur" und an Führungsspielern, deren Wort in der Kabine Gewicht hat. Ein Problem, das offenbar hausgemacht ist.

Schon vor Saisonbeginn habe sich der damalige Schalke-Coach Thomas Reis "unheimlich schwer damit" getan, einen neuen Kapitän zu ernennen. Das habe er der Mannschaft auch so mitgeteilt, hieß es im Bericht.

Als die Mannschaft auf eine Entscheidung gedrängt habe, habe Reis eine Abstimmung veranlasst, aus der Routinier Simon Terodde als neuer Spielführer hervorging - obwohl zum damaligen Zeitpunkt unklar war, ob der Stürmer überhaupt zur Stammelf gehören würde.

FC Schalke 04: Acht Spieler können oder wollen gehen

Schalkes Hierarchieproblem wurde für Reis ersichtlich, als er die Mannschaft in taktische Überlegungen einbeziehen wollte. Statt der erhofften (wenigen) Anführer seien plötzlich "mehr als zehn Spieler" zur Besprechung erschienen, berichtete "Sport Bild" weiter.

Der neue Coach Karel Geraerts, der Reis Anfang Oktober beerbte, habe dieses Problem bisher nicht beheben können, hieß es weiter. Es gebe ein "Cliquen-Denken" im Team: Erfahrene Spieler seien "pikiert", weil sie um ihre Machtstellung fürchten. Neue Spieler, die Verantwortung übernehmen wollten, bekämen dagegen die internen Reibungen zu spüren.

Für die neue Saison - im Fall einer sportlichen Rettung soll Ben Manga die Kaderplanung übernehmen - dürfte all das immense Folgen haben. Dass Thomas Ouwejan, Cedric Brunner und Ex-Kapitän Danny Latza ihre auslaufenden Verträge nicht verlängern, gilt als sicher. Auch der langjährige Stammtorwart Ralf Fährmann soll gehen.

Paul Seguin - ein Spieler, der die Alteingesessenen zuletzt intern kritisierte - könnte den Verein ebenfalls verlassen. Auch der suspendierte Timo Baumgartl, der zurzeit in der U23 geparkt ist, will weg.

Der Verbleib von Lino Tempelmann und Tobias Mohr hängt laut dem Bericht von Geraerts' Zukunft ab. Ihr Verhältnis zum Schalke-Coach gilt als unterkühlt.