Trainerlegende spricht über Angebot des FC Schalke 04

Seinem Ruf als Feuerwehrmann hat Friedhelm Funkel in der abgelaufenen Saison beim 1. FC Kaiserslautern wieder einmal alle Ehre gemacht. Der Trainer-Routinier übernahm die Roten Teufel für 13 Spiele in der 2. Bundesliga, führte den Traditionsverein noch von Platz 16 zum Klassenerhalt. Eine erfolgreiche Retter-Mission, die er sich einst beim FC Schalke 04 nicht mehr zugetraut hatte.
Der 70-Jährige sprach jetzt in einem "kicker"-Interview darüber, dass er vor ein paar Jahren auch beim FC Schalke hätte anheuern können, um in der Bundesliga das Unterfangen Klassenerhalt zu schaffen.
"Es kamen zwei Anfragen aus Schalke, aber da hatte ich nicht das Gefühl, etwas retten zu können", gab der mittlerweile 70-Jährige zu. Ohne den genauen Zeitpunkt für den Kontakt zu den Königsblauen zu verraten, ging es um die Spielzeit 2020/2021, als der FC Schalke mit letztlich katastrophalen 16 Punkten als abgeschlagener Tabellenletzter aus der ersten Liga abgestiegen war.
Statt nach Gelsenkirchen verschlug es Funkel in dieser Saison zum 1. FC Köln. Auch hier war die Arbeit der Bundesliga-Legende von Erfolg gekrönt. Über den Umweg Relegation sicherte er mit den Domstädtern im Sommer 2021 die Klasse, setzte sich in den beiden entscheidenden Spielen gegen Holstein Kiel durch.
Über diese spezielle Zeit vor drei Jahren erzählte der Fußballlehrer: "Nach meiner Entlassung in Düsseldorf Anfang 2020 hatte ich eigentlich einen Schlussstrich gezogen. Ich wollte mit meiner Frau reisen. Dann kam Corona, und das Reisen fiel flach. Da reifte der Gedanke, noch einmal etwas zu machen. [...] Als der FC mich kontaktierte, war ich direkt Feuer und Flamme."
Funkel will von Ruhestand nichts mehr wissen
Ähnlich sei es auch in diesem Frühjahr gewesen, als das Angebot des 1. FC Kaiserslautern bei Funkel hereinflatterte: "Als mich jetzt – ausgerechnet am Rosenmontag – Thomas Hengen anrief, habe ich keine zwei Tage überlegt und Kaiserslautern zugesagt. [...] Das war schwierig, aber wir haben es geschafft. Atmosphärische Störungen mussten beseitigt werden innerhalb der Mannschaft, und am Ende stand der Klassenerhalt. Der Abschied war dann wie der Empfang im Februar. Ich hatte Tränen in den Augen. Das war erstklassig."
Mittlerweile spricht das Bundesliga-Original, das in der ersten und zweiten Liga über 50 Jahre lang als Spieler und Trainer mitwirkte, nicht mehr von einem endgültigen Abschied in den Ruhestand. Für Funkel, der im deutschen Profi-Fußball für nicht weniger als elf verschiedene Vereine an der Seitenlinie stand, ist auch im hohen Trainer-Alter wieder alles möglich.
"Ich habe in der Tat jede Menge erlebt. Aber ich bin auch mit 71 offen für alles. Ich schließe nichts aus. Warum auch?", so die klare Ansage.