Ex-Talent des FC Bayern bleibt (vorerst) nur die Hoffnung

In der Jugend des FC Bayern ausgebildet, erlangte Christian Früchtl schnell den Ruf, zu den vielversprechendsten Talenten zu zählen, die Fußball-Deutschland auf der Position des Torhüters zu bieten hat. Mit 15 Jahren debütierte Früchtl in der Youth League, mit 16 Jahren durfte er erstmals den Kasten der A-Jugend der Münchner hüten, mit 17 Jahren ging es in die Regionalliga und mit 19 Jahren debütierte der Rückhalt für den FC Bayern II in der 3. Liga - dann wurde es eher ruhig.
Den nächsten großen Schritt sollte eine Leihe zum 1. FC Nürnberg ins deutsche Fußball-Unterhaus ebnen. 2020/21 bestritt Früchtl beim Club allerdings nicht ein einziges Minütchen. Nach der Rückkehr an die Säbener Straße brachte es der Schlussmann im Mai 2022 noch zu einem kurzen Einsatz in der Bundesliga. Dass die Zukunft außerhalb der bayerischen Landeshauptstadt liegen würde, zeichnete sich damals allerdings schon ab.
Im Sommer 2022 sah Austria Wien seine Chance, lockte Früchtl über die Alpen - und landete einen Volltreffer. In der Mozartstadt avancierte der Keeper schnell zur Stammkraft und zeigte vor allem in der vergangenen Saison teils überragende Leistungen.
Im Juli 2024 klopfte daher US Lecce aus der italienischen Serie A an, der 24-Jährige wechselte für eine Million Euro nach Apulien, wo man ihm das prestigeträchtige Trikot mit der Nummer eins überreichte.
Ex-Bayern-Youngster in der Vorbereitung noch mehr als gleichauf
Am Stammplatz von Wladimiro Falcone, seines Zeichens auch noch Vize-Kapitän des Klubs, im Tor der Italiener änderte das allerdings nichts, obwohl Früchtl in der Vorbereitung durchaus seine Möglichkeiten bekam und insgesamt sogar mehr Minuten absolvierte als sein ärgster Konkurrent.
Die ersten beiden Pflichtspiele der Saison haben allerdings klar gezeigt, dass dem ehemaligen deutschen Juniorennationalspieler (vorerst) nur die Rolle des Herausforderer bleibt - auch der Horrorstart seines neuen Arbeitgebers in die Liga dürfte die Hoffnungen nicht wirklich befeuert haben.
Am Montag kassierte Lecce eine bittere 0:4-Packung von Atalanta Bergamo. Falcone hatte dabei zwar durchaus Anteil an der Pleite, als er eine Hereingabe vor dem 0:1 durch Marco Brescianini unglücklich in die Mitte vor die Füße des Atalanta-Stürmers faustete, der 29-Jährige zählte dennoch zu den besten Akteuren auf dem Platz.
Früchtl dürfte daher auch in kommenden Partien "Zuschauer" bleiben. Der Deutsche dürfte aber auch zu den wenigen im Klub zählen, die weitere hohe Niederlagen nicht nur mit einem weinenden Auge sehen würden.