24.08.2024 12:13 Uhr

Hoeneß tritt auf die Bremse: "Stehen wieder am Anfang"

VfB-Cheftrainer Sebastian Hoeneß
VfB-Cheftrainer Sebastian Hoeneß

Als amtierender Vizemeister startet der VfB Stuttgart am Samstagnachmittag (ab 15:30 Uhr) beim SC Freiburg in die neue Bundesliga-Saison. Cheftrainer Sebastian Hoeneß verwies vor dem Südwest-Duell noch einmal auf die besonderen Herausforderungen der neuen Spielzeit.

"Natürlich werden wir nach unserer tollen Saison anders gesehen als noch vor einem Jahr. Intern herrscht aber weiter großer Realismus, das ist gut und wichtig. Wir stehen wieder am Anfang und müssen uns viele Dinge neu erarbeiten", kündigte der VfB-Coach im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" an, mit der gebotenen Demut in die Bundesliga-Saison starten zu wollen.

Die einschneidenden Veränderungen innerhalb des Kaders begreife der 42-Jährige zunächst als empfindliche Schwächungen, stellte Hoeneß doch unmissverständlich klar: "Die Abgänge in diesem Sommer waren substanziell. Uns haben drei unangefochtene Stammspieler verlassen mit Waldemar Anton, Serhou Guirassy und Hiroki Ito."

Anton sei für den Stuttgarter Trainer "zeitweise der beste Innenverteidiger der Liga", gewesen, der zudem ein "sehr guter Kapitän und auch für die Hierarchie sehr wichtig" gewesen sei.

Darüber hinaus hätten Torjäger Guirassy, der ebenso wie Anton in Richtung Borussia Dortmund gewechselt war, sowie Hikori Ito (wechselte zum FC Bayern) großen Anteil an der schwäbischen Erfolgssaison gehabt, die im letzten Mai mit dem zweiten Tabellenplatz endete. 

Das macht etwas mit einer Mannschaft, wenn diese Säulen nicht mehr da sind", gab Hoeneß unumwunden in dem Zeitungsinterview zu, hob aber auch hervor: "Auf der anderen Seite bietet unsere Situation auch Chancen".

So seien beispielsweise mit Ermedin Demirovic und Jeff Chabot neue Führungsspieler geholt worden die bereits ihre Qualitäten angedeutet hätten: "Von ihnen erhoffen wir uns, dass sie das nahtlos bei uns fortsetzen. Insgesamt haben wir viele neue Gesichter und große Veränderungen im Kader. In der Breite sind wir besser geworden, in der Spitze muss sich das erst noch zeigen."

Hoeneß wünscht sich Duelle mit Real und ManCity

Hoeneß, der seit April 2023 als Cheftrainer an der Seitenlinie der Schwaben steht, formulierte vor dem ersten Ligaspiel an diesem Wochenende eine Art Saisonziel für seine Mannschaft, die er aus akuten Abstiegsnöten bis in die Champions League geführt hatte.

"Natürlich hat sich die Ausgangslage geändert, seitdem wir vor einem Jahr eine sorgenfreie Saison als Ziel ausgegeben haben. Wir haben gemerkt, wie schön es ist, um etwas zu spielen. Aber wir sind eben auch noch in der angesprochenen Findungsphase und haben vor nicht allzu langer Zeit gegen den Abstieg gespielt. Wir wollen uns mittelfristig unter den besten neun Teams der Bundesliga etablieren."

Die Spielidee soll dabei die gleiche bleiben wie im erfolgreichen Vorjahr, wie der Fußballlehrer erklärte: "Wir wollen uns weiter über Ballbesitz und Kontrolle definieren und allenfalls innerhalb dieses Rahmens Anpassungen vornehmen."

Ab der kommenden Woche darf sich der Neffe von Bayern-Patron Uli Hoeneß dann auch ganz konkret mit der Königsklasse befassen. Duelle mit Real Madrid und Manchester City würden den VfB-Trainer ganz besonders reizen. "Auswärts bei Real Madrid zu spielen, wäre etwas ganz Besonderes. Das ist einfach ein Mythos."

"Und da ich mich während meiner Zeit im Nachwuchsbereich des FC Bayern mit Pep Guardiola austauschen konnte und viel mitgenommen habe, wäre ein Duell mit ihm und Manchester City persönlich sehr speziell", erklärte Hoeneß weiter. "Aber natürlich auch sehr anspruchsvoll." Guardiola trainierte die Münchner von 2013 bis 2016. Anschließend wechselte der Spanier nach England, 2023 gewann er mit City die Königsklasse.

Die Champions-League-Paarungen werden am kommenden Donnerstag ausgelost. Der neue Modus sieht vor, dass jeder der 36 Teilnehmer acht Vorrundenpartien bestreitet - vier zu Hause, vier auswärts.