Ex-Nationalspieler mit Zweifeln an neuem BVB-Coach

Am Samstagabend startet Borussia Dortmund mit vielen Fragezeichen in die neue Bundesliga-Saison. Vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (ab 18:30 Uhr) gab Ex-Nationalspieler Thomas Helmer seine Einschätzung zum BVB ab, der mit einer veränderten Mannschaft einen neuen Anlauf auf die Ligaspitze wagt.
In allen Mannschaftsteilen gab es in den letzten Wochen personelle Veränderungen bei Borussia Dortmund. Auch auf dem Trainerstuhl wurde ein Wechsel vollzogen, übergab Cheftrainer Edin Terzic doch an seinen bisherigen Assistenten Nuri Sahin.
"Seine Arbeit kann ich aus der Ferne bislang nicht wirklich beurteilen. Ich finde die Konstellation ehrlich gesagt aber ein bisschen unglücklich", so der ehemalige BVB-Verteidiger Thomas Helmer im Gespräch mit den "Ruhr Nachrichten".
Der Europameister von 1996 führte dazu aus, dass er die Art und Weise des Trainerwechsels von Terzic zu Sahin "schon komisch" findet: "Ohne Nuri Sahin etwas Böses zu wollen, ist er sicherlich von den Top-Teams ausgehend der unerfahrenste Trainer. Für ihn ist das natürlich eine große Chance, denn er kann viel gewinnen und hat sicherlich erst einmal einen Kredit. Aber ich denke, dass diese Konstellation mit einem so jungen Trainer auch eine gewisse Herausforderung darstellt."
Helmer betonte, dass man dem 35-jährigen Cheftrainer beim BVB nun "natürlich auch ein bisschen Zeit" geben müsse, um die Dinge zu entwickeln.
Helmer lobt den Transfersommer des BVB
Auch das vorhandene Spielerpersonal wurde bei Borussia Dortmund einer Frischzellenkur unterzogen. Mit den Neuverpflichtungen müsse es laut Ex-BVB-Spieler Helmer, der selbst von 1986 bis 1992 das schwarz-gelbe Trikot trug, wieder um eine Platzierung unter den ersten vier Teams in der Bundesliga gehen.
"In Niclas Füllkrug hat die Borussia zwar einen Mentalitätsspieler verloren, dafür aber in Maximilian Beier eine super Verpflichtung gelandet. Und wenn auch Serhou Guirassy fit ist, hat Dortmund zwei garantierte Tormaschinen in seinen Reihen", lobte Helmer die Dortmunder Transferaktivitäten im Offensivbereich.
Dazu hatten sich die Westfalen unter anderem noch mit Innenverteidiger Waldemar Anton (vom VfB Stuttgart), Rechtsverteidiger Yan Couto (auf Leihbasis von Manchester City) und Pascal Groß (von Brighton & Hove Albion) verstärkt.
"Alle Verpflichtungen zusammengenommen sind aus meiner Sicht ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz. Ich möchte nicht von einer Attacke sprechen, aber für mich ist ganz klar, dass Dortmund wieder vorne mitspielen will", fand Helmer für die Transferaktivitäten des BVB in diesem Sommer durchaus lobende Worte.
Die abgelaufene Spielzeit hatte Borussia Dortmund nur als Tabellenfünfter der Bundesliga abgeschlossen.