06.09.2024 18:09 Uhr

Werder-Kapitän Friedl stellt Rapport-Gerüchte richtig

Marco Friedl trägt seit mehr als sechs Jahren das Trikot von Werder Bremen
Marco Friedl trägt seit mehr als sechs Jahren das Trikot von Werder Bremen

Kapitän Marco Friedl vom SV Werder Bremen hat seine kritischen Äußerungen vom Wochenende in ein anderes Licht gerückt und gleichzeitig betont, dass es keinen wirklichen Rapport in der Geschäftsstelle bei den SVW-Bossen gegeben hat.

Nach dem Abpfiff des Heim-Spiels gegen Borussia Dortmund hätte bei Werder Bremen am späten Samstagabend eigentlich eitel Sonnenschein herrschen können, hatten die Grün-Weißen doch immerhin einen Punkt (0:0) gegen den Champions-League-Finalisten der Vorsaison geholt. Weil aber gegen den am Ende in Unterzahl spielenden BVB mehr drin gewesen wäre, schob SVW-Kapitän Marco Friedl am Mikrofon Frust.

Einerseits fehlte ihm in der Schlussphase die Unterstützung von außen, was als Kritik an Trainer Ole Werner gedeutet wurde, andererseits sagte er: "Der Kader ist zu dünn." Öffentliche Worte, die in der Chefetage der Bremer gar nicht gut ankamen. Weshalb kurz darauf auch von einem "Rapport" berichtet wurde, zu dem Friedl geladen wurde und bei dem er laut "Bild" einen "Einlauf" von Sportchef Clemens Fritz bekam.

Aus Sicht des Österreichers verhielt sich das Ganze aber etwas anders. "Rapport würde ich es jetzt nicht nennen", stellte er im "kicker" klar und fügte an: "Es war ein klares Gespräch seitens der Sportlichen Leitung, in dem wir uns eine halbe Stunde ausgetauscht haben." Sein Fazit: "Im Nachhinein hätte ich meine Worte einfach anders wählen können."

Nicht richtig wiedergegeben worden sei vor allem die vermeintliche Trainer-Kritik. "Als es darum ging, dass wir in Überzahl ab der 73. Minute schlechter gespielt haben als vorher: Da habe ich schon deutlich gesagt, dass wir als gesamte Mannschaft dann keine Lösungen mehr gefunden haben", erklärte er und setzte hinzu: "Das wurde dann jedoch leider nur auf den Trainer projiziert."

Friedl: Transfers sind "kein Wunschkonzert" bei Werder Bremen

Das sei aber "nie das gewesen, was ich gemeint habe, und in dem Moment natürlich unglücklich ausgedrückt. Grundsätzlich hätten wir dieses Spiel gegen einen Top-Klub ja gewinnen können – angefressen war ich vor allem deshalb, weil wir diese 20 Minuten einfach keinen guten Fußball mehr gespielt haben."

Sich selbst nahm Friedl dabei in der Retrospektive gar nicht aus. "In der Videoanalyse hat man noch mal deutlicher gesehen, dass wir uns da quasi selber auf den Füßen gestanden haben. Und eigentlich hat jeder von uns Verteidigern genug Bundesliga-Spiele, dass er das dann selbst lösen können muss", so Friedl.

Schon am Abend nach dem 0:0 gegen den BVB habe er daher Einsicht gezeigt und einen Tag später erklärt, dass seine Worte nicht auf den Trainer gemünzt waren. "Seit Ole (Werner/d.Red.) hier ist, geht es immer bergauf, wir werden Jahr für Jahr besser – er hat eine genaue Vorstellung davon, was er von jedem Spieler verlangt. Deswegen hätte ich ja gar keinen Grund, den Trainer zu kritisieren", sagte der Österreicher.

Die Kritik am "dünnen Kader" wischte Friedl ebenfalls beiseite. "Dass viele Transfers nicht immer umsetzbar sind, ist mir auch bewusst. Deshalb ist es natürlich kein Wunschkonzert von uns Spielern - und Clemens (Fritz/d.Red.) hat ja recht: Wir haben keinen Stammspieler verloren, sind konkurrenzfähig. Daher bin ich auch absolut zufrieden mit dem Kader."