Wohin mit Kimmich? Ex-Bayern-Star fordert klares Bekenntnis
Die Premiere als offizieller Kapitän der deutschen Nationalmannschaft hätte für Joshua Kimmich am Samstag kaum besser laufen können. Markus Babbel glaubt allerdings, dass die ungeklärte Positionsfrage für den Star des FC Bayern noch zum Problem werden könnte. Es sei Zeit für ein klares Bekenntnis.
"Wenn Joshua clever ist, dann sagt er auch beim FC Bayern: 'Ich spiele rechts.' Das wäre für mich die Quintessenz aus der ganzen Geschichte", sagte der 52-Jährige am Sonntag im "Doppelpass" bei "Sport1".
Lange Zeit hatte Kimmich im DFB-Team und in München im Zentrum gespielt. In der vergangenen Saison folgte auch mit Blick auf die EM seine Rückkehr in die Abwehr, wo er einst als junger Spieler den Durchbruch geschafft hatte.
Babbel findet, dass die Außenverteidigerrolle noch immer die stärkste Position des 29-Jährigen ist. Von Kimmich forderte er deshalb, dass er eigenständig den Dialog mit Bayern-Trainer Vincent Kompany sucht, um sich für die alte Rolle anzubieten.
Beim Rekordmeister sei die defensive Außenbahn ohnehin zu schwach besetzt. Auch sportlich werde Kimmich eher dort gebraucht, meint der Europameister von 1996.
Überangebot beim FC Bayern
"Ich glaube, dass der FC Bayern auf der rechten Seite nicht zu 100 Prozent gut aufgestellt ist. Im Zentrum haben sie gute Jungs mit Pavlovic, der ein großartiges Talent ist, und Palhinha, der geholt wurde und auch bald fit werden sollte", erinnerte Babbel.
TV-Experte Mario Basler forderte ebenfalls, dass Kimmich seinen Platz im Zentrum endgültig aufgibt und die Position beim FC Bayern wechselt.
"Wenn du einen Spieler wie Palhinha für 55 Millionen holst, dann kannst du den nicht auf die Tribüne setzen", machte Basler deutlich. "Es gibt Gründe, warum man ihn unbedingt haben wollte. Dann ist die logische Konsequenz, dass Kimmich ausweichen muss."
Selbst Youngster Aleksandar Pavlovic würde er Kimmich im Mittelfeld vorziehen. Denn der 20-Jährige sei ein "hervorragendes Talent, dem du die Chance geben musst", so Basler.