BVB beschließt Neuausrichtung
Borussia Dortmund verfolgt seit einigen Monaten eine Neuausrichtung seiner Talentförderung. Im Fokus: die U23 des BVB, die noch deutlich mehr als zuvor zur Ausbildungsmannschaft werden soll.
"Der direkte Sprung von der U19 in den Profibereich ist angesichts unserer Erwartungshaltung einfach sehr groß und nicht für jeden unserer Jugendspieler auf Anhieb zu schaffen. Daher möchten wir die U23 als strategisches Element gewinnbringend nutzen", schilderte Sportdirektor Sebastian Kehl die modifizierte Herangehensweise gegenüber den "Ruhr Nachrichten".
Der langjährige BVB-Kapitän ergänzte: "Ein weiteres Jahr in der für diese Mannschaft höchstmöglichen, professionellen Erwachsenen-Liga ist für die individuelle Entwicklung unserer Talente, quasi als Verlängerung der persönlichen Ausbildungszeit, unheimlich wichtig."
Ins selbe Horn stieß der neue Dortmunder Nachwuchschef Thomas Broich: "Wir wollen die Spieler so früh wie möglich auf ihr nächstes Level bringen. Und es gibt nichts Besseres, als in diesem Alter schon Herrenfußball zu spielen. Das ist auch von der ganzen Athletik her ein ganz anderes Spiel. Da muss man sich strecken, man entwickelt sich körperlich sehr, man baut eine ganz andere Resilienz und Härte auf. Davon profitieren die Spieler immens."
Holpriger BVB-Saisonstart in der 3. Liga
Ergebnistechnisch hat sich der neue Weg, den der BVB mit seiner zweiten Mannschaft bestreitet, bislang eher negativ ausgewirkt. In fünf Drittligapartien gelang dem Team von Trainer Jan Zimmermann lediglich ein Sieg. Talente aus dem Dunstkreis des Profi-Teams wie Kjell Wätjen, Filippo Mane, Cole Campbell oder Almugera Kabar erhalten aber regelmäßige Spielzeit.
Auf Spieler, die den Schritt ins Drittligateam nur widerwillig gehen, will der BVB zukünftig nicht (mehr) setzen. "Wir wollen Begeisterung für die U23 wecken - das haben wir uns auf die Fahne geschrieben. Wir brauchen Jungs, die die richtige Überzeugung mitbringen. Wer aus der U19 kommt und erst mit Haut und Haaren davon überzeugt werden muss, bei uns in der U23 zu spielen, dessen Erfolgsaussichten sind eher gering", betonte Teammanager Ingo Preuß.